Führung „Kölner Industriekultur” am 24. November 2016

Am 24. November 2016 veranstalten wir unsere erste Kölner Architekturführung. An diesem Tag wollen wir interessante und teilweise vergessene Kölner Orte zurück ins Bewusstsein bringen. Als Referenten konnten wir dafür den Architekturhistoriker und Denkmalpfleger Prof. Dr. Walter Buschmann gewinnen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Kölner Industriekultur, 24. November 2016, ab 14.30 Uhr
Treffpunkt: Haus Melchior, An der Linde 11-13, 50668 Köln

Ausführliche Informationen zu dem Programm finden Sie weiter unten. Für Anmeldungen senden Sie bitte eine E-Mail an info@markanto.de

Die ca. 4,5-stündige Tour richtet sich an Architektur- und Designliebhaber. Die Führung umfasst sechs Stationen, wo ausgewählte historische Kölner Industriebauten gezeigt und erläutert werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf max. 30 Personen. Die Fahrt zu den einzelnen Stationen erfolgt mit einem Reisebus. Der Unkostenbeitrag beträgt EURO 29,00 inkl. MwSt. Änderungen vorbehalten.

Programmablauf Führung Kölner Industriekultur am 24. November 2016

14.30 Uhr – Treffpunkt bei Markanto
Haus Melchior, An der Linde 11-13, 50668 Köln

15:00 Uhr – Firma Lindgens & Söhne (Hotel The New Yorker / Harbour.Club)
Die ursprünglich ab 1829 errichteten Hallen der Firma Lindgens & Söhne wurden als Zinkweiß-Stätte zur Farbherstellung genutzt. Im November 2011 wurden diese drei denkmalgeschützten Hallen zu Veranstaltungshallen umgewandelt. in denen Industriegeschichte, Hafenflair und modernes Design unter einem Dach vereint werden. Im Dock.One sowie im Harbour.Club werden heute großartige Events mit besonderer Atmosphäre veranstaltet.

15:40 Uhr – Gasmotoren-Fabrik Deutz AG
Als erste Motorenfabrik der Welt wurde 1864 die Gasmotoren-Fabrik Köln-Deutz von Nicolaus August Otto zusammen mit Eugen Langen gegründet. Nach bescheidenen Anfängen in der Servasgasse wuchs nach Verlagerung an die Deutz-Mülheimer-Straße dort seit 1867 ein Unternehmen von internationalem Rang heran. Der Viertaktmotor wurde hier erfunden, und Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Ettore Bugatti wirkten hier. Ein monumentales Denkmal des Motorenbaus ist die heute immer noch vorhandene Bautengruppe um 1900, auch das von Bruno Möhring 1902 entworfene Ausstellungsgebäude ist von herausragender Bedeutung. Die Anfangsbauten dieser für die Zweite Revolution epochalen Fabrik sind leider nicht mehr erhalten.

Die Wiege der deutschen Automobilindustrie, Abb. Rheinische Industriekultur e. V.

16:30 – Eisenbahnwagen-  und Maschinenfabrik Van der Zypen & Charlier
Eine der frühesten deutschen Eisenbahnwaggonfabriken wurde 1845 in Köln gegründet. 1899 erhielt das Unternehmen den Auftrag zum Bau der Wuppertaler Schwebebahnwagen. Es waren damals die ersten Waggons in reineisener Ausführung. Von dem bedeutenden Unternehmen sind heute nur noch wenige, dafür aber sehr bedeutende Gebäude erhalten: die Waggonhallen (1888/1905), in denen die Wuppertaler Schwebebahn erprobt und gebaut wurde und ein Magazinbau von 1909/10 mit einer bemerkenswerten Innenkonstruktion in Stahlbetonbauweise.

16:50 Uhr – Gummifädenfabrik Kohlstadt (Kunstwerk e.V.)
Die Gummifädenfabrik Kohlstadt wurde 1843 am Eigelstein in Köln durch Ferdinand Kohlstadt und Marcus Breuer gegründet. Das Unternehmen wechselte zuerst nach Köln-Niehl und 1864 an die Deutz-Mülheimer Straße in Köln-Deutz. Die heutigen Gebäude entstanden 1908 als mehrgeschossige Randbebauung nach Entwurf von Otto Grah. Ein Flügel der Anlage steht unter Denkmalschutz und wird für Künstlerateliers durch den Verein Kunstwerk e.V. genutzt.

17:20 Uhr – Hauptverwaltung der KHD (Klöckner-Humboldt-Deutz)
Das Hochhaus und der davorliegende Flachbau wurden zwischen 1961 und 1964 als Hauptverwaltung der KHD Gruppe von Hentrich, Petschnigg & Partner geplant und errichtet. Damals bestimmten die Fertigungsstätten von KHD noch weite Teile von Deutz, Mülheim und Kalk. Entlang der Deutz-Mülheimer-Straße erstreckten sich Fabrikationshallen zu beiden Seiten der Straße. Nach dem Vorbild amerikanischer Bauten von Ludwig Mies van der Rohe entstand eine Hochhausscheibe mit 13 Bürogeschossen. In den flexibel teilbaren Bürogeschossen verdient der große Sitzungsraum im obersten Geschoß durch seine aufwendige Ausstattung besondere Beachtung.

Das Scheibhochhaus der KHD-Hauptverwaltung, Abb. Rheinische Industriekultur e. V.

17:40 Uhr – Postamt und Postverladung Deutz (Design Post Köln)
Die frühere Paketposthalle Deutz wurde 1910 ursprünglich als achtschiffige Dreigelenkbogenhalle errichtet und bis in die 1990er Jahre als Post-Bahnhofshalle genutzt. Seit 1988 steht sie als gelungenes Beispiel für Industriearchitektur unter Denkmalschutz und beherbergt seit 2006 die Design Post Köln. In den historischen Hallen präsentieren heute hochkarätige internationale Einrichtungsmarken wie Spectrum, Magis oder Moroso aktuelle Trends aus ihrer eigenen Perspektive. Die Design Post ein gutes Beispiel für die Umwidmung ehemals verkehrstechnisch genutzter Gebäude und der unter Denkmalschutz Gesichtspunkten gelungene Umbau ist ein Symbol der Veränderungen des Stadtteils Deutz in den letzten Jahren.

Design Post Köln, Abb. Design Post Köln

ca. 18.30 Uhr Rückfahrt zum Haus Melchior

Wir danken den beteiligten Firmen, Personen und Institutionen insbesonders der Designpost und dem Verein Rheinische Industriekultur e. V.. Änderungen vorbehalten.

Abbildungen mit freundlicher Genehmigung Rheinische Industriekultur e. V. www.rheinische-industriekultur.de
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