Knoll Bauhaus Edition: Der Wassily Stahlrohrsessel von Marcel Breuer

Kaum ein Möbel wird so mit dem Bauhaus verknüpft, wie die Stahlrohrstühle der 1920er Jahre. Die Idee, Stahlrohr als Material für Stühle zu nutzen, hatte dabei der damalige Student Marcel Breuer 1925 angeblich beim Fahrradfahren. Grundsätzlich wurde damals bereits Stahlrohr für Möbel verwendet – zum Beispiel im Krankenhaus für Betten oder Nachttische. Denn Stahlrohr war preiswert zu produzieren und einfach zu reinigen.

Marcel Breuer hatte bereits schon verschiedene Stühle am Bauhaus in Weimar entworfen, wie den berühmten „Afrikanischen Stuhl” zusammen mit Gunta Stölzl oder etwas später seine Lattenstühle, die aber von der Formgebung noch sehr von den De Stijl Möbeln von Gerrit Rietveld inspiriert waren. Mit dem Clubsessel B3 (später Wassily Chair genannt) schuf er ein Meisterwerk. Die Konstruktion befreite den klassischen Sessel von seiner Polsterung und reduzierte die Formgebung auf das Minimalste. Die ersten Sessel wurde dabei noch von Marcel Breuer am Bauhaus selbst hergestellt. Als Stoff für Rücken und Lehne wurde dabei das sogenannte Eisengarn aus der Bauhaus-Weberei verwendet, ein sehr robuster und reißfester Stoff. Später erfolgte die Herstellung des Stahlrohrsessels durch Marcel Breuers eigene Firma Standard Möbel, um 1928 übernahm Thonet die Vertriebsrechte an dem ungewöhnlichen Entwurf. Allerdings waren der von Spöttern diffamierte „Haut- und Knochensessel” wirtschaftlich nicht sehr erfolgreich. Marcel Breuer musste 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft vor den Nationalsozialisten fliehen, zuerst ging er in die Schweiz, dann nach England und 1937 in die Vereinigten Staaten, wo er primär als Architekt sehr erfolgreich arbeitete.

In den 1960er Jahren wurde der italienische Designpionier Dino Gavina auf die Möbelentwürfe von Marcel Breuer aufmerksam, der Kontakt zu Marcel Breuer entstand dabei durch die Familie von Ludwig Grote, der in den 1920er Jahren in seiner Funktion als Landeskonservator von Anhalt maßgeblich zum Umzug des Bauhaus von Weimar nach Dessau beigetragen hat. Die Familie Grote war in den 1960er immer noch freundschaftlich mit Marcel Breuer und mit Dino Gavina verbunden. Obwohl Dino Gavina so gut wie kein Englisch sprach, flog er nach New York, klingelte bei Marcel Breuer und vereinbarte eine Zusammenarbeit für drei seiner Möbel: den Freischwinger Cesca, den Stahlrohrsessel Wassily sowie der beiden Beistelltische Laccio. Diese neuen Produktnamen waren eine Idee des Marketinggenies Dino Gavina, der Name Wassily sollte natürlich an den Künstler und Bauhaus-Meister Wassily Kandinsky erinnern. Mit dieser neuen Edition weckte Gavina weltweit das Interesse an den Bauhaus-Entwürfen und legte den Grundstein für das einsetzende Bauhaus-Revival. Dabei verwendete Gavina statt des Eisengarns nun Leder für die Bespannung des Wassily-Sessels und prägte so das Erscheinungsbild der Bauhaus-Möbel der 1970er und 80er Jahre.

Dino Gavina hatte zwar eine brillante Spürnase für Design und war Gründer der Leuchtenmanufaktur Flos, aber seine eigene Firma Gavina SPA wurde wohl Opfer von wirtschaftlichen Machenschaften, die bis heute nicht ganz geklärt sind. Vermutlich ergaben sich damals hohe Steuernachzahlungen, die Dino Gavina nicht erfüllen konnte. Er war gezwungen seine Firma mit all ihren Rechten zu verkaufen, Käufer wurde Knoll International, die auch das Gavina Werk im italienischen Foligno übernahm und heute das Erbe weiterführt.

Zum 100jährigen Bauhaus-Jubiläums präsentiert Knoll International daher nun den Wassily Chair in einer Edition, wie sie bisher noch nie produziert wurde. Der Stahlrohrrahmen ist dabei schwarz verchromt, die Lederbespannung wahlweise weiß oder schwarz. Limitiert ist die Wassily Bauhaus Edition auf weltweit 500 Exemplare. Jedes Exemplar ist dabei signiert und nummeriert. Wir freuen uns auf Ihre Bestellung.

 

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