Das in Antwerpen beheimatete Designlabel valerie_objects ist hervorgegangen aus der dortigen Galerie Valerie Traan und wird geleitet von Veerle Wenes und Axel Van Den Bossche. Kunden von Markanto und treue Leser dieses Blogs kennen das im Grenzbereich von Kunst und Design operierende Label vor allem aufgrund seiner Produkte nach Entwurf des Genter Duos Muller Van Severen. Mit Silent folgt nun eine Möbelserie, die geprägt ist von Nüchternheit und Strenge.

Entworfen wurden die Möbel der Serie Silent vom Studio Big Game mit Sitz in Lausanne. Geleitet wird das Studio von den drei Designern Augustin Scott de Martinville, Grégoire Jeanmonod und Elric Petit, die allesamt seit über 15 Jahren als Professoren an der École cantonale d'art de Lausanne – besser bekannt unter der Abkürzung ECAL – lehren. Mit Referenzen wie Alessi, Hermès, Hay oder Muji, zählt Big Game zu den erfolgreichsten Designstudios der Gegenwart und ist für einen nüchternen und klaren Stil bekannt: die sogenannte ligne claire. Die drei Designer selbst führen ihre schnörkellose Handschrift auf ihre kulturelle Prägung zurück. Als Schweizer seien ihnen Rationalität und Zurückhaltung allgegenwärtige Selbstverständlichkeiten. Die Arbeit von Big Game wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet; darunter der Swiss Design Award und der Design Preis Schweiz, der Wallpaper Design Award und der iF Design Award. Werke von Big Game sind darüber hinaus Bestandteil der Sammlungen namhafter Museen, wie etwa des Vitra Design Museums, des Centre Pompidou oder des MoMA.

Ausgangspunkt für die Serie Silent ist der Stuhl, der wiederum von einem typischen Kirchenstuhl inspiriert ist: Vier senkrecht stehende Stuhlbeine mit quadratischem Querschnitt und eine rechteckige Sitzfläche bilden die Grundstruktur des Möbelstücks. Die beiden hinteren Beine setzen sich oberhalb der Sitzfläche fort und nehmen an ihren oberen Enden die ebenfalls rechtwinklige Rückenlehne auf. Dezente und durchdachte Details brechen die Strenge des Entwurfs und sorgen für einen angenehmen Sitzkomfort: So ist die Rückenlehne leicht nach hinten geneigt, Sitzfläche und Rückenlehne weisen einen konkaven Schwung auf.

Etwas formenreicher kommt naturgemäß der Armlehnstuhl daher. Seine kurzen Armlehnen kragen dabei im Bereich der Rückenlehne von den verlängerten hinteren Beinen nach vorne aus. Mit ihrer diagonal verlaufenden Unterseite fügen sie dem Stuhl ein weiteres, die Strenge brechendes, Detail hinzu. Des Weiteren eignen sich die Armlehnen, um den Stuhl an einer Tischplatte aufzuhängen, so dass dieser etwa bei der Reinigung des Bodens nicht im Weg ist.

Ergänzt wird die Serie Silent von einem Hocker mit quadratischer Sitzfläche, einer Sitzbank ohne Rückenlehne und einem Tisch, der in zwei verschiedenen Längen angeboten wird. In ihrer vollkommen rechtwinkligen Form, übertreffen diese Möbelstücke die beiden Stühle noch an formaler Strenge. Einzig eine jeweils an zwei gegenüberliegenden Seiten der Sitzflächen beziehungsweise Tischplatten etwas zurückversetzt angebrachte Zarge sorgt für optische Belebung.

Alle Möbel der Serie bestehen aus hochwertigem aber unprätentiösen Eschenholz, das ihnen Robustheit und Beständigkeit verleiht. Konstruktive Details, wie etwa Schraubenköpfe, sind konsequent verborgen, um die optische Klarheit und Ruhe nicht zu stören. Sämtliche Möbel der Serie sind farbig lackiert. Dabei stehen mit Schwarz und Weiß sowohl Farben zu Verfügung, die das zurückhaltende Erscheinungsbild der Möbel unterstützen, als auch deutlich kräftigere Farben, wie Gelb, Grün oder Rot, die angesichts der sonstigen Nüchternheit umso besser zur Geltung kommen. Durch die breite Farbpalette und die Einfachheit der Formen, eignet sich die Serie Silent für vielseitige Einsatzmöglichkeiten.