Wohlklingender Augenschmaus: Brionvega präsentiert Neuauflage des Radiofonografo

Waren die Radios, Plattenspieler und Fernsehgeräte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihrem beachtlichen Raumbedarf noch als Möbelstücke gedacht und entworfen, sind ihre Nachfolger in jüngeren Jahrzehnten – bedingt durch technischen Fortschritt – einer sukzessiven Miniaturisierung unterworfen, die sie in jüngster Zeit beinahe körperlos hat werden lassen: Mit einem Smartphone als essentiellem Universalgerät unserer Zeit, lässt sich das Speichern und Abspielen von Musik digital umsetzen. Zur Übersetzung der digitalen Information in physische Schallwellen können auf verschiedenen Wegen Verstärker, Raumlautsprecher oder Kopfhörer angesteuert werden. In dieser Metamorphose vom raumgreifenden Möbelstück hin zur Smartphone-App, nimmt der Radiofonografo eine interessante Schlüsselposition ein: Zwar noch als Möbelstück konzipiert – erkennbar etwa an der hochwertigen Holzverkleidung des Gehäuses – zeichnet sich der Radiofonografo RR226 – so die genaue Modellbezeichnung – durch einen modularen Aufbau und – dank seines rollbaren Untergestells – durch eine gewisse Mobilität aus.

Den Kern des Radiofonografo bildet ein Radioempfänger und Verstärker in einem querrechteckigen, quaderförmigen Gehäuse. Seine seitlichen Kanten sind gerundet. Auf der Vorderseite befinden sich – in symmetrischer Anordnung – zwei halbkreisförmige Skalen mit Drehreglern und darunter zwei Reihen CNC-gefräster Knöpfe und Regler aus Aluminium. Durch die Art ihrer Anordnung, lassen sich diese Bedienelemente als Gesicht lesen. In diesen Korpus ist ein Plattenspieler eingelassen, dessen Drehscheibe sich auf der Oberseite befindet. Sie ist dort jedoch nicht mittig, sondern etwas nach rechts versetzt angeordnet. Der Korpus ruht auf einem Untergestell, das in einem Stück aus Aluminium gegossen ist und eine rippenartig strukturierte Form aufweist, die durch ein Wechselspiel schwarz lackierter und hochglanzpolierter, silberner Flächen betont wird. Das Untergestell wiederum lastet auf vier Rollen, die es erlauben, die gesamte Stereoanlage leicht zu bewegen.

Komplettiert wird der Radiofonografo durch zwei mitgelieferte Lautsprecher, die die Gehäuseform des Verstärkers vortrefflich ergänzen. Sie sind jeweils genau halb so groß wie der Verstärker selbst und ebenfalls an den Seitenkanten gerundet. Sie weisen an ihrer Vorderseite ein markantes Lochraster als Schallöffnung auf und sind an ihrer Oberseite mit vertieften Handgriffen versehen. Nebeneinander auf die Oberseite des Verstärkers gestellt, nehmen Aussparungen in der Unterseite der Lautsprecher den Plattenteller auf und decken diesen schützend ab. In dieser Konfiguration weist der Radiofonografo seine kompakteste Form auf. In wenigen Handgriffen können die Lautsprecher jedoch auch an die Außenseiten des Verstärkers gehängt werden. In dieser Konfiguration kragen sie deutlich über das Untergestell aus und verleihen der Gesamtanlage ein charakteristisches, antropomorphes Erscheinungsbild, das – das erwähnte Gesicht ergänzend – an einen Roboter erinnert. Auf diese Weise haben die Lautsprecher eine ausreichend große Distanz zueinander, um den Stereoklang gut zur Geltung zu bringen. Für ein noch besseres Klangbild, können sie auch frei im Raum angeordnet werden. Darüber hinaus kann der Verstärker zusätzlich auch einen Subwoofer ansteuern.

Die Gehäuse des Verstärkers und der Lautsprecher sind aus Holz CNC-gefräst; ihre Oberflächenbehandlung, sowie die Endmontage erfolgt von Hand am Produktionsstandort von Brionvega in Mailand. Der Radiofonografo ist wahlweise mit lackierten Oberflächen in Weiß, Orange, Rot oder Blau jeweils mit kontrastierenden Kanten in Braun sowie in edlem Furnier vom italienischen Canaletto-Kirschbaum als Edition erhältlich. Die 100 Exemplare der limitierten Reedition sind als solche gekennzeichnet und nummeriert.

Das Unternehmen Brionvega mit Sitz in Mailand zählt seit Jahrzehnten zu den führenden Herstellern von Audio-Equipment im Premiumsegment. Ähnlich wie der deutsche Konkurrent Braun, erkannte Brionvega schon früh den Wert guten Designs auch für Unterhaltungselektronik und arbeitete mit zahlreichen namhaften Designern zusammen. So entwarfen neben den Gebrüdern Castiglioni etwa auch Richard Sapper, Marco Zanuso und Mario Bellini Radios und Stereoanlagen für Brionvega.

Die Gebrüder Castiglioni – allen voran Achille – zählen zu den wichtigsten Vertretern des italienischen Designs im Zwanzigsten Jahrhundert. Die drei Brüder Achille, Pier Giacomo und Livio Castiglioni betrieben ab 1944 ein Architekturbüro in Mailand, das seinen Fokus ab Mitte der 1950er Jahre zunehmend auf das Möbel- und Produktdesign verlegte. Ihr umfangreiches und vielfältiges Werk umfasst sowohl reduzierte funktionalistische Objekte im Stil der klassischen Moderne als auch organische Formen. Eine Besonderheit sind die sogenannten Ready Mades, also Objekte, die aus zweckentfremdeten Standardbauteilen zusammengefügt sind. Bekannte Beispiele hierfür sind etwa der Hocker Mezzadro oder die Stehleuchte Toio, die aus einem Transformator, einer Angelrute und einem standardisierten Scheinwerfer zusammengefügt ist, wie er zum Entwurfszeitpunkt in zahlreichen Autos eingesetzt wurde.

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