Memphis and more
Mit der Gründung der Designgruppe Memphis in Mailand begannen die 1980er Jahre mit einem Paukenschlag für die Designwelt. Gegründet in der Wohnung von Ettore Sottsass stellte Memphis die vorherrschende Funktionalität von Design in Frage. Möbel und Leuchten wurden neu und spielerisch interpretiert – unter Verwendung der Grundformen Kegel, Kugel, Kreis und Würfel. Prägnante Dekore, wie Sottsass’ Bacterio-Muster, sorgten in Verbindung mit Kunststofflaminaten (Abbildung) für eine neue Wahrnehmung.
Neues Design aus Deutschland
In Deutschland ging man noch einen Schritt weiter: Beeinflusst von der Punk- und New Wave-Subkultur entstanden Objekte in Kleinstauflage, welche die Grenze zwischen Kunst und Design sprengten, wie der Freischwinger Solid von Heinz Landes, der Einkaufswagen von Stiletto oder die Arbeiten der Gruppen Möbel Perdu, Ginbande und Pentagon. Allerdings sprachen diese Objekte nur eine kleine Avantgarde an, das große Publikum interessierte sich eher für das neue Bauhaus-Revival: Edelstahl und schwarzes Leder prägten das zeitgemäße Designverständnis. Diese Materialsprache fand sich unter anderem auch in Haushaltsgeräten wieder – bekannte Beispiele sind Richard Sappers Flötenkessel für Alessi oder die Tassilo von Grolmans Teekanne von Mono.