Harry Bertoia (1915 – 1978)

Harry Bertoia war ein italoamerikanischer Künstler, Möbeldesigner und Bildhauer. Geboren wurde er am 10. März 1915 in San Lorenzo in Italien. Im Alter von 15 Jahren verließ er Italien, um in Detroit seinen älteren Bruder zu besuchen. Dabei blieb er direkt in den USA und absolvierte die Cass Technical High School, wo er frühzeitig an einem Kunstprogramm für besonders talentierte Schüler teilnahm. Ein einjähriges Stipendium ermöglichte ihm anschließend den Besuch der Society of Arts and Crafts in Detroit, zudem beteiligte sich Bertoia an zahlreichen lokalen Kunstwettbewerben.

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Ab dem Jahr 1937 setzte Bertoia sein Studium an der von Eliel Saarinen gegründeten Cranbrook Academy of Art in Michigan, dem amerikanischen Pendant zum deutschen Bauhaus, fort. Cranbrook war zu der Zeit ein Zentrum der Kreativität und zog viele heute berühmte Künstler und Designer an: Carl Milles, Florence Knoll, Jack Lenor Larson, Eero Saarinen sowie Charles Eames. Bereits 1939 wurde Bertoia im Alter von 24 Jahren von Eliel Saarinen, dem Direktor der Cranbrook Academy, gefragt, ob er die Leitung der Metallwerkstätten übernimmt. Da in den 1940er Jahren Metall für zivile Zwecke knapp war, konzentrierte er sich zunächst auf Schmuckdesign. Gleichzeitig eröffnete Bertoia ein erstes eigenes Atelier, viele seiner Schmuckentwürfe wurden durch die Nierendorf Gallery in New York ausgestellt. Die organischen Formen und feinen Details der Entwürfe dienen als Basis für seine späteren Skulpturen. Gleichzeitig experimentierte Bertoia mit Zeichnungen, die später unter dem Begriff Monoprints bekannt wurden und bereits 1943 von der Solomon Guggenheim Foundation in New York ausgestellt wurden. Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg ging er nach seiner Heirat mit Brigitta Valentiner im Jahr 1943 nach Kalifornien. Dort arbeitete er für die Evans Product Company unter der Leitung seines damaligen Freundes Charles Eames und war in die Schichtholz-Experimente des Eames Ehepaares involviert. Da Bertoia aber ein künstlerisches Urheberrecht einforderte, kam es zum Bruch mit den Eames, für die er zuvor noch den Hochzeitsring entworfen hatte.

Drahtgittermöbel für Knoll von Bertoia

Anschließend arbeitete Harry Bertoia zwei Jahre lang in San Diego, bis ihn 1950 eine Einladung von Florence und Hans Knoll erreichte, den Gründern von Knoll International, die ihm in der Nähe von East Greenville in Pennsylvania ein Atelier zur Verfügung stellten. Die Knolls kannten bereits seine Arbeiten aus Cranbrook und gaben ihm nun die Möglichkeit, sein künstlerisches Konzept ohne Einschränkungen zu realisieren. So konnte Bertoia sowohl mit Skulpturen wie auch mit Möbelentwürfen experimentieren. „Sein Arbeitsfeld kannte keine Grenzen“, erinnerte sich später Florence Knoll. So entstand seine Drahtgitter-Möbelserie, die zu einer der Ikonen des Mid Century Modern wurde. Seitdem werden die Harry Bertoia Möbel von Knoll International hergestellt. „Hauptsächlich aus Luft gemacht“, beschrieb Bertoia einst seine eigene Arbeit. Fast alle seine Entwürfe seiner skulpturalen Sitzgelegenheiten aus geschweißtem Stahldrahtgeflecht wie der Bertoia Chair 420 oder der Diamond Chair 421 sind dabei wahlweise ungepolstert, mit Sitzkissen oder mit einer Vollpolsterung erhältlich. Zur Wahl stehen zahlreiche Textil- und Lederfarben, die Drahtgittergestelle sind verchromt, schwarz oder weiß beschichtet (und teilweise sogar vergoldet oder bronziert) erhältlich.

Diese für Knoll entworfene Kollektion sicherte zugleich seinen Lebensunterhalt, Bertoia konnte sich nun komplett auf die Bildhauerei konzentrieren. Besonders mit seinen Metallskulpturen wurde er als Künstler berühmt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Viele seiner raumfüllenden Objekte und Wandskulpturen wurden von Architekten für moderne öffentliche Gebäude, Institutionen und Plätze kommissioniert. Bereits 1953 entwarf Bertoia auf Vermittlung von Eero Saarinen große Bauplastiken für das General Motors Technical Center und für die Kapelle des MIT (Massachusetts Institute of Technology). Auch setzten Florence und Hans Knoll seine Skulpturen in den Knoll Showrooms weltweit ein. Im Jahr 1958 fand seine erste europäische Ausstellung im amerikanischen Pavillon anlässlich der Weltausstellung in Brüssel statt.

Ab dem Jahr 1960 beschäftigte sich Harry Bertoia verstärkt mit der Erforschung von Klangskulpturen und wurde ein Vorreiter dieser Kunstrichtung. Diese Sound Sculptures sind Metallskulpturen, die bei Bewegung Klänge erzeugen. Bertoia erforschte dabei die Wirkung des Metalls und den Weg der Töne. Durch das Dehnen und Biegen von Metall schuf er zahlreiche solcher Skulpturen, diese Arbeiten finden sich heute in allen wichtigen amerikanischen Kunstsammlungen. Dabei experimentierte er mit den Tönen und führte die Ergebnisse in einer Reihe von Konzerten vor. Bertoia nahm sogar eine Serie von elf Alben mit dem Titel „Sonambient“ auf. Ein weiteres Ergebnis der tonalen Experimente war die sogenannte Dandelion, eine Metallskulptur, die von ihrer Form an eine Pusteblume erinnert. Die Dandelion-Skulpturen erzielen heute die höchsten Preise für Bertoia-Arbeiten, bekannt sind in Europa die zahlreichen, namenlosen Kopien. Insgesamt schuf Bertoia über 50 Skulpturen für den öffentlichen Raum und ungefähr 50.000 kleinere Werke und Zeichnungen. Seine Arbeiten wurden von Architekten wie Eero Saarinen, Henry Dreyfuss, Minoru Yamasaki oder I. M. Pei eingesetzt. Im Jahr 1971 erhielt Bertoia die Ehrendoktorwürde des Muhlenberg College in Pennsylvania.

Harry Bertoia starb im Alter von 63 Jahren am 6. November 1978 an Lungenkrebs. Ursache dafür waren u. a. die giftigen Dämpfe bei der Verarbeitung von Beryllium-Kupfer, einem Material, das er sehr liebte. Heute wird seine Arbeit durch seine drei Kinder Val Bertoia, Lesta Bertoia und Celia Bertoia fortgesetzt. Dabei nutzt sein Sohn Val Bertoia immer noch das Atelier in Pennsylvania.

Markanto: Die Harry Bertoia Experten

Zusammen mit Knoll zeigten wir zu den Kölner Passagen 2015 anlässlich des 100. Geburtstags eine umfassende Ausstellung über sein Schaffen, wo wir in Europa erstmalig seine musikalischen Arbeiten (Harry Bertoia hatte 12 Langspielplatten mit Hilfe seiner Soundskulpturen aufgenommen) präsentierten. Hierbei arbeiteten wir eng mit der Bertoia Foundation zusammen - besonders mit seiner Tochter Cecilia Bertoia. Exklusiv gezeigt wurde dabei ein von uns wieder entdeckter Harry Bertoia Couchtisch, denn Knoll während der 1950er Jahre nur in Deutschland produzierte. Ausführlichen Informationen zur Ausstellung finden Sie in unserem Blog. Das Ausstellungsplakat 100 Jahre Harry Bertoia zu unserer Ausstellung gestaltete die bedeutende Künstlerin Rosemarie Trockel - Informationen über diese Charity-Aktion finden Sie hier.