Jacques Adnet: Leder als Gestaltungsmerkmal
Stets auf der Höhe der Zeit, zählte Adnet sowohl zu den stilistisch progressivsten, als auch zu den technisch innovativsten Vertretern seiner Zunft. So verwendete er als einer der Ersten, Metall und Glas für strukturelle Bauteile von Möbeln. In den 1950er Jahren begann er, Möbelteile in Leder zu hüllen, die traditionell nicht auf diese Weise umhüllt werden. Findet man Leder traditionell bei Polsterungen, Sitzflächen und gelegentlich bei Schreibtischoberflächen, setzte Adnet es als dekoratives Element beispielsweise zum Beziehen von Möbelgestellen ein, oftmals kombinierte er diese Lederbezüge mit Beschlägen aus Messing. Diese Eigenart wurde stilprägend für den Franzosen, der wie kein Anderer die Formensprache der Moderne mit einem luxuriösen Flair und dezenten Art-déco-Anklängen zu vereinen vermochte.
In seiner Tätigkeit als Innenarchitekt konzentrierte er sich entsprechend auf prestigeträchtige Aufträge wie etwa die Einrichtung des Sitzungssaals im UNESCO Hauptquartier in Paris oder die Gestaltung der Privaträume des französischen Präsidenten Vincent Auriol im Elyséepalast. Von 1959 bis 1970 war Jacques Adnet Direktor der École nationale supérieure des arts décoratifs.