Christian Dell (1893 - 1974)

Silberschmied, Leuchtendesigner und Bauhausmeister: der 1893 in Offenbach geborene Christian Dell vereinte in seinem Schaffen ein großes Spektrum verschiedener Aspekte. Bis heute erfreuen sich insbesondere seine ikonischen Entwürfe für den Leuchtenhersteller Kaiser großer Beliebtheit. Von 1907 bis 1911 absolvierte Christian Dell in Hanau, unweit von seiner Geburtsstadt Offenbach sowie von Frankfurt gelegen, eine Lehre als Silberschmied und besuchte gleichzeitig die dortige Zeichenakademie – eine etwas irreführend benannte Fachschule des Goldschmiede- und Schmuckhandwerks, die übrigens wenige Jahre später auch Wilhelm Wagenfeld zu ihren Schülern zählte. Nach Abschluss der Lehre studierte Dell ab 1912 an  der Kunstgewerbeschule Weimar. Diese auf Initiative des belgischen Jugendstilarchitekten Henry van de Velde gegründete Hochschule gilt als Vorgängerinstitution des Bauhauses und ging – unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg – in dieses über.

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Kaiser Idell – die Bauhaus-Tischleuchten der 1920er und 30er Jahre

So ist es nur folgerichtig, dass Christian Dell ab 1922 am Bauhaus tätig war, wo er als Werkmeister die Metallwerkstatt leitete. In dieser Zeit galt sein Interesse insbesondere dem Entwurf von Leuchten für die industrielle Fertigung. Zum Teil arbeitete er in diesem Streben mit Marianne Brandt zusammen. Als das Bauhaus 1925 seinen Standort wechseln musste und sich in Dessau ansiedelte, kehrte Dell in seine Heimatregion zurück, wo er die Leitung der Metallwerkstatt an der Frankfurter Städelschule übernahm. Gleichzeitig begann Dell im Auftrag verschiedener Hersteller wie Rondella oder Bünte & Remmler Leuchten zu entwerfen. Den Anfang machten dabei seine im Rahmen des Projekts Neues Frankfurt entstandenen Entwürfe für den Hersteller Rondella. Ab 1929 folgten Entwürfe für das Unternehmen Molitor-Zweckleuchten für die Dell erstmals auch frühe Kunststoffe, wie etwa Bakelit einsetzte.

1933 verlor Christian Dell auf Betreiben der Nationalsozialisten seine Stelle an der Städelschule. Walter Gropius lud Dell in der Folgezeit mehrfach ein, ihm in die USA zu folgen – eine Einladung, der Dell nie nachkam. Noch im Jahr 1933 nahm er einen Auftrag des sauerländischen Unternehmens Gebrüder Kaiser & Co. Leuchten KG an, für den er eine umfangreiche Leuchtenserie entwarf. Diese unter der Bezeichnung Kaiser-Idell bekannten Leuchten sind der Höhepunkt der Karriere Dells und bleiben sein bedeutendstes Vermächtnis. „Idell“ steht dabei als Verkürzung für „Idee Christian Dell“. Gerade die Kaiser-Idell Leuchten war dabei wirtschaftlich sehr erfolgreich und wurde bis in die 1970er Jahre produziert (bzw. heute wieder von Fritz Hansen).

Die verschiedenen Steh-, Wand- und Tischleuchten der Serie weisen eine deutliche Familienähnlichkeit auf, die primär durch ihre charakteristischen Lampenschirme entsteht. Diese lassen sich als Fortentwicklung aus Dells früheren Entwürfen lesen, sind in der Form eines halben Ovoids aus Stahlblech geformt und weisen eine asymmetrisch angeordnete, zylindrische Ausformung auf, die im Inneren die Fassung für das Leuchtmittel aufnimmt. Mit ihrer organischen Anmutung unterstützen die Lampenschirme den gediegenen Charme der Leuchten insgesamt. Ein weiteres typisches Merkmal der Leuchten ist eine spezielle Drehlagerverbindung, die das Unternehmen Kaiser im Zuge der Produktentwicklung patentieren ließ.

Die Kaiser-Idell Leuchten entwickelten sich zu einem großen Erfolg und genossen insbesondere in der Nachkriegszeit große Beliebtheit. Christian Dell jedoch zog sich aus der Tätigkeit als Designer zurück und kehrte beruflich zu seinen Wurzeln zurück. 1948 eröffnete er in Wiesbaden ein Juweliergeschäft, das er noch bis 1955 betrieb, und setzte sich dann zur Ruhe. Er starb 1974 in Wiesbaden.