Die Kill International Story
Während einer Ausstellung in der dänischen Stadt Fredericia entdeckte der deutsche Möbelfabrikant Alfred Kill 1965 ihre Entwürfe. Alfred Kill plante damals sein Produktsortiment zu modernisieren und suchte dafür neue Entwerfer. Dazu zählte neben Horst Brüning dann Fabricius und Kastholm, die großen Einfluss auf das Kill Programm hatten, das vielfach ausgezeichnet wurde. Kill zählte bald zu den wichtigsten, deutschen Möbelherstellern dieser Zeit, der Namenszusatz International erinnerte dabei natürlich bewusst an Knoll International. Am Anfang hatten Fabricius und Kastholm jedoch kein großes Interesse, für Kill zu arbeiten. Erst als Alfred Kill ihnen je DM 2.500,00 monatlich versprach, ließ sich das Duo überzeugen. Während des Entwurfsprozess wurden die Entwurfszeichnungen zwischen Fabricius und Kastholm über den Tisch hin und her gereicht, bis keiner mehr sagen konnte, welcher Teil von wem stammte – das Ergebnis war stets ein gemeinsames Werk. Bis zur Auflösung ihres Büros 1968 entwarfen sie für Kill zahlreiche minimalistische Möbel, die sich wegen ihrer Unverwüstbarkeit und Robustheit immer noch großer Beliebtheit erfreuen und im Design- und Auktionsmarkt hoch gehandelt werden.
Anschließend gingen beide Entwerfer getrennte Wege und wirkten in den 1970er Jahren weiterhin als Möbelentwerfer und in der Lehre: Fabricius arbeitete bis zu seinem Tod 1984 als Dozent an der Innenarchitekturschule in Kopenhagen, wo er selbst studiert hatte. Kastholm ging 1971 nach Düsseldorf, wo er erneut ein Studio gründete, zusätzlich war er 1975 bis 1996 Professor für Möbeldesign und Produktentwicklung an der Bergischen Universität Wuppertal.
Heute werden die Fabricius und Kastholm Entwürfe von Lange Production, Walter Knoll, andtradition und Carl Hansen hergestellt.