Alessandro Mendini (1931-2019)

Der Architekt und Designer Alessandro Mendini zählt zu den bedeutendsten Entwerfern des Radical Design. Diese für Italien typische Strömung der Postmoderne, richtete sich gegen die Uniformität der funktionalistischen Moderne und fand mit ironischer Verfremdung und opulenter Farbigkeit zu neuen Ausdrucksformen. Entwürfe von Alessandro Mendini entwickelten sich vielfach zu Klassikern – etwa sein anthropomorpher Korkenzieher Anna G. für Alessi, oder der Proust Chair, für den er die traditionelle Form eines Louis-Seize-Sessels aufgriff. Neben seiner Entwurfstätigkeit war Mendini auch als Autor sowie als Herausgeber mehrerer Zeitschriften aktiv.

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Anna G. Korkenzieher
von Alessandro Mendini
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Calamobio Kommode
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€ 18.500,00 *
 
 
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Proust Chair
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€ 13.490,00 * € 11.465,00 *
 
 
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Radical Design von Alessandro Mendini

Alessandro Mendini wurde 1931 in Mailand geboren. Sein Architekturstudium am dortigen Polytechnikum schloss er im Jahr 1959 ab. Er leitete ab1970 die Redaktion der Architektur- und Designzeitschrift Casabella, die sich als wichtiges Forum für das Radical Design etabliert hatte; eine in den 1960er Jahren entstandene postmoderne Strömung in Italien. Als Leiter der Zeitschrift, war er im Jahr 1973 Gründungsmitglied der Gruppe Global Tools, der unter anderem auch Archizoom, Superstudio, Gaetano Pesce und Ettore Sottsass angehörten. 1976 war Mendini erneut Gründungsmitglied eines Zusammenschlusses von Designern, der sich als einflussreich erweisen sollte. Unter anderem gemeinsam mit Michele De Lucci und wiederum mit Ettore Sottsass, gründete er das Studio Alchimia, das postmodernes Design mit einem konsumkritischen Ansatz verband. Dort entstand sein bekannter Entwurf Proust; ein Sessel, der sich in seiner Form an einem klassischen Louis-Seize-Möbel orientiert, die vertraute Form jedoch durch ungewohnte farbliche Gestaltungen verfremdet, die sich gleichermaßen über die Polsterbezüge wie über den Rahmen legen. Der Sessel findet sich heute in den Dauerausstellungen mehrerer bedeutender Museen, wie etwa dem Triennale Design Museum in Mailand.

1989 eröffnete Alessandro Mendini gemeinsam mit seinem Bruder Franceso in Mailand das Studio Mendini und konzentrierte sich in der Folgezeit verstärkt auf seine Tätigkeit als freiberuflicher Architekt und Designer. Seit dieser Zeit arbeitete er als Designer für Unternehmen wie Alessi, Zanotta, Bisazza, Hermès, Cartier, Swarovski oder Venini, eine bedeutende Manufaktur für Muranoglas. Für Swatch entwarf er mehrere Armbanduhren, darunter das 1992 vorgestellte Modell Lots of Dots, das sich zum gesuchten Sammlerstück entwickelt hat. In seiner Arbeit als Designer, die von Schmuck über Gebrauchsgegenstand bis hin zu Möbeln, vielfältige Bereiche abdeckte, blieb er stilistisch dem verspielten und ironischen Radical Design treu, das in den 1980er und 90er Jahren Teil des Mainstream wurde.

Fast noch bemerkenswerter als Mendinis wegweisende Design-Entwürfe, ist seine vielfältige und umfangreiche Arbeit als Architekt: Für Alessi entwarf er mehrere Fabrikgebäude sowie ein Museum am Stammsitz im piemontsischen Omegna. In der Lörracher Innenstadt findet sich mit der Galleria Mendini ein Wohn- und Geschäftshaus nach einem Entwurf des Lombarden. Mit der Umstrukturierung des Maghetti-Viertels in Lugano wurde Mendini auch als Stadtplaner aktiv und in Neapel wurden drei U-Bahnstationen unter seiner Leitung restauriert. 2009 wurde nach seinen Entwürfen ein Ausstellungsgebäude im südkoreanischen Incheon als Dependance der Mailänder Triennale fertiggestellt. Besonders programmatisch ist das Groninger Museum in der gleichnamigen Stadt im Norden der Niederlande. Mendini, der von dem Museumsdirektor Frans Haks mit dem Entwurf beauftragt worden war, entschied sich, den Auftrag nicht alleine auszuführen. Stattdessen legte er eine Planung vor, die den Museumsbau in mehrere Gebäudeteile aufgliederte, wobei jeder Teil von einem anderen Architekten entworfen werden sollte. Mit Mendinis Weggefährten Michele De Lucchi, dem sonst vorwiegend als Designer tätigen Philippe Starck und dem oft dekonstruktivistisch arbeitenden Wiener Architekturbüro Coop Himmelb(l)au, fanden sich namhafte Entwerfer. In seiner Gesamtheit wirkt das auf einer innerstädtischen Insel gelegene Museum aufmerksamkeitserregend und scheint auf märchenhafte Weise der Realität entrückt.

Neben seiner praktischen Arbeit machte sich Alessandro Mendini auch als Autor architekturtheoretischer Bücher einen Namen und fungierte als Herausgeber mehrerer Fachzeitschriften. Nachdem er, wie erwähnt, von 1970 bis 1976 die Zeitschrift Casabella geleitet hatte, gründete er 1977 die Zeitschrift Modo und übernahm 1979 die Herausgeberschaft der von Gio Ponti begründeten Architekturzeitschrift Domus.

Für seine Tätigkeit als Designer wurde Mendini zweimal mit dem renommierten Designpreis Compasso d’Oro ausgezeichnet. Frankreich ehrte ihn als Ritter des Ordre des Arts et des Lettres und seine Alma Mater, die Polytechnische Universität von Mailand, verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Alessandro Mendini starb im Alter von 87 Jahren in seiner Heimatstadt Mailand.