Gegründet wurde Flos 1962 von dem italienischen Designpionier Dino Gavina. Der Erfolg kam damals schnell - durch die Zusammenarbeit mit heute namhaften Entwerfern wie Achille Castiglioni oder Tobia Scarpa. Besonders die Bogenleuchte Arco wurde ein großer kommerzieller Erfolg, die Manufaktur wurde einer der führenden, italienischen Hersteller hochwertiger Designleuchten. Mit der Übernahme von Arteluce im Jahr 1974 konnte Flos sein Portfolio noch weiter ausbauen - Lichtklassiker wie der 2097 Kronleuchter von Gino Sarfatti oder die Wandleuchte 265 von Paolo Rizzatto wurden nun Bestandteil des Flos Sortiments.
Die Blume aus Italien: Flos
Das nach dem lateinischen Wort für Blume benannte Unternehmen, sollte Licht im Wohnraum gleichsam zu einer neuen Blüte bringen und machte sich von Beginn an einen Namen mit innovativen, alle Gewohnheiten brechenden Entwürfen. Die Fertigung der Leuchten übernahm die Fabrik Eisenkeil in Meran, mit der Dino Gavina zuvor bereits zur Möbelfertigung kooperiert hatte. Arturo Eisenkeil, der Inhaber der Fabrik, hatte in den USA ein Verfahren zum Aufsprühen von Kunststoffen kennengelernt und mit diesem Wissen eine an Zuckerwatte erinnernde Polyamidfaser entwickelt. Bei Flos erkannte man sofort die ästhetischen Qualitäten dieses Materials, dass in den USA zuvor lediglich zur Polsterung in Produktverpackungen eingesetzt worden war. Einige der frühesten Produkte von Flos nutzen die Polyamidfaser für kokonartig umspannte Leuchtkörper, etwa die Leuchte Fantasma nach einem Entwurf von Tobia Scarpa oder die Modelle Taraxacum und Viscontea der Castiglioni Brüder. Letztere entwarfen mit der von einer Straßenlaterne inspirierten Bogenleuchte Arco, die ebenfalls zu den frühesten Produkten von Flos zählt, gleichzeitig einen der größten Erfolge des Unternehmens. Schon bald nach Firmengründung übernahm im Jahr 1963 Sergio Gandini die Unternehmensleitung. Er zog mit Flos nach Brescia um und formte dort eine kreative Umgebung, in der die Designer beste Arbeitsbedingungen vorfanden und sich gegenseitig inspirieren konnten. Das aktuelle Sortiment von Flos umfasst zahlreiche Steh- und Hängeleuchten, Decken- und Wandleuchten sowie Außenleuchten, wobei hier modernste LED-Technologie mit zeitlosem Design kombiniert wird. Weitere Informationen finden Sie unter www.flos.com
Das Phänomen „Italienisches Design“ ist eng verknüpft mit der legendären Ausstellung „Italy. The New Domestic Landscape”, die 1972 im New Yorker Museum of Modern Art stattfand. Die Ausstellung trug dem Umstand Rechnung, dass in den 1960er und 70er Jahren das weltweit innovativste Design – sowohl unter technischen als auch unter gestalterischen Gesichtspunkten – aus Italien kam und verankerte das italienische Design fest im Bewusstsein einer internationalen Öffentlichkeit. Als wichtiger Bestandteil der italienischen Designszene, war Flos in der Ausstellung gleich mit mehreren Leuchten vertreten.
Mit der Übernahme des Konkurrenten Arteluce des Designers und Unternehmers Gino Sarfatti, konnte Flos sein Portfolio im Jahr 1974 wesentlich erweitern. Seither findet sich beispielsweise Sarfattis Kronleuchter 2097 im Sortiment von Flos. Der Hersteller ruhte sich jedoch nie auf den Erfolgen der Vergangenheit aus, sondern baute parallel zu dem zwischenzeitlich schon klassischen Sortiment der ersten Jahre stets auch ein Portfolio zeitgenössischer Entwürfe auf. So gehörte das Unternehmen in den 1980er Jahren zu den ersten Herstellern die Entwürfe von Philippe Starck ins Programm nahmen. Insbesondere Piero Gandini, ein Sohn von Sergio Gandini, erkannte früh das Potenzial des postmodernen Designers aus Frankreich. Nachdem Piero Gandini zunächst über Jahre hinweg gemeinsam mit seinem Vater in der Unternehmensführung tätig war, übernahm er 1999 das Amt des Präsidenten und führt das Unternehmen auch heute noch. Die mit Philippe Starck begonnene Entwicklung führte Piero Gandini seither konsequent fort und formte Flos zu einem zunehmend internationalen Unternehmen, dass dabei stets in Italien verwurzelt bleibt. So finden sich heute Entwürfe von Designer aus aller Welt im Sortiment, etwa von Marc Newson aus Australien, Jasper Morrison aus England oder Konstantin Grcic aus Deutschland.
Von Anfang an ist es Teil der Identität von Flos, technische Neuheiten sowohl in der Lichttechnik als auch in puncto Fertigung schon früh zu neuen Produkten umzusetzen und dabei kreative und ungewohnte Lösungen zu finden. Aufgrund dieses Erbes ist es nicht verwunderlich, dass Flos auch zu den ersten Leuchtenherstellern zählte, die LED-Technik schlüssig in ihre Produkte integrierte. Darüber hinaus kaufte das Unternehmen 2005 den Konkurrenten Antares, der auf maßgeschneiderte Lichtlösungen insbesondere für Büroräume und öffentliche Gebäude spezialisiert ist. Gandini integrierte Antares in das bestehende Unternehmen und formte es zu einem neuen Tätigkeitsbereich, der unter dem Namen Flos Architectural firmiert.
Leuchten von Flos werden heute in zahlreichen Museen auf der ganzen Welt ausgestellt, etwa im Triennale Design Museum in Mailand oder im New Yorker Museum of Modern Art. Schon fünf mal wurden Produkte des Unternehmens mit dem renommierten italienischen Designpreis Compasso d’Oro ausgezeichnet.
Aim Deckenleuchten von Ronan und Erwan Bouroullec