Ghyczy, Niederlande

Der 1971 gegründete Familienbetrieb Ghyczy verdankt seine Existenz dem Architekten und Designer Peter Ghyczy. Der 1940 in Budapest geborene Gestalter flüchtete 1956 mit seiner Mutter und seinem Bruder vor dem kommunistischen Regime nach Bonn und studierte ab 1960 an der RWTH Aachen Architektur mit Schwerpunkt Bautechnik. Insbesondere interessierte er sich für den Einsatz von Kunststoffen am Bau. Seine Expertise in Sachen Kunststoff brachte ihm ab 1968 einen Auftrag als externer Designer für das Unternehmen Elastogran ein. Die Firma mit Sitz im niedersächsischen Lemförde zählte zu den weltweit führenden Herstellern von Produkten aus Polyurethan. Für Elastogran entwarf Peter Ghyczy eine Vielzahl von Bauelementen und Möbeln, von denen allerdings die meisten mittlerweile wieder in Vergessenheit geraten sind. Weitere Informationen finden Sie unter www.ghyczy.nl

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Ghyczy-Das-Ei-Peter-Ghyczy
Das Ei (des Columbus)
von Peter Ghyczy
ab € 2.910,00
 
 

Popularität in der Ostzone

Ironischerweise erreichte das bis heute bekannteste Möbelstück von Peter Ghyczy seine Popularität ausgerechnet in der DDR: der aufklappbare Sessel „Gartenei“, ein Ellipsoid aus Kunststoff, der im geschlossenen Zustand wetterfest ist und im geöffneten Zustand zum gepolsterten Sessel wird. Firmengründer Gottfried Reuter verkaufte Elastogran 1972 an BASF; die Polyurethantechnik inklusive der Lizenzen am Gartenei gingen parallel dazu auch in die DDR. Dort wurde das Ei im VEB Synthesewerk Schwarzheide bei Senftenberg produziert und war bald als „Senftenberger Ei“ bekannt und beliebt.

Unterdessen gründete Peter Ghyczy in Viersen mit Ghyczy + Co Design im Jahr 1972 seine eigene Firma und entwarf weiterhin zahlreiche Möbel – nicht nur aus Kunststoff – die das Unternehmen auch selbst herstellte und vertrieb. Bereits zwei Jahre später erfolgte der Umzug in die Niederlande, wo das Unternehmen und sein Gründer bis heute beheimatet sind. Mit dem Niedergang der DDR avancierte das Gartenei zum Kultklassiker; hergestellt wurde es aber nicht mehr. Ende der 1990er Jahre nahm Peter Ghyczy seinen Entwurf wieder in Produktion. Sein nun prägnant unter dem Namen Ghyczy firmierendes Unternehmen stellt den Kunststoffklassiker bis heute her.