Popularität in der Ostzone
Ironischerweise erreichte das bis heute bekannteste Möbelstück von Peter Ghyczy seine Popularität ausgerechnet in der DDR: der aufklappbare Sessel „Gartenei“, ein Ellipsoid aus Kunststoff, der im geschlossenen Zustand wetterfest ist und im geöffneten Zustand zum gepolsterten Sessel wird. Firmengründer Gottfried Reuter verkaufte Elastogran 1972 an BASF; die Polyurethantechnik inklusive der Lizenzen am Gartenei gingen parallel dazu auch in die DDR. Dort wurde das Ei im VEB Synthesewerk Schwarzheide bei Senftenberg produziert und war bald als „Senftenberger Ei“ bekannt und beliebt.
Unterdessen gründete Peter Ghyczy in Viersen mit Ghyczy + Co Design im Jahr 1972 seine eigene Firma und entwarf weiterhin zahlreiche Möbel – nicht nur aus Kunststoff – die das Unternehmen auch selbst herstellte und vertrieb. Bereits zwei Jahre später erfolgte der Umzug in die Niederlande, wo das Unternehmen und sein Gründer bis heute beheimatet sind. Mit dem Niedergang der DDR avancierte das Gartenei zum Kultklassiker; hergestellt wurde es aber nicht mehr. Ende der 1990er Jahre nahm Peter Ghyczy seinen Entwurf wieder in Produktion. Sein nun prägnant unter dem Namen Ghyczy firmierendes Unternehmen stellt den Kunststoffklassiker bis heute her.