Das Mid Century Modern
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sehr ikonische Möbel und andere wegweisende Produkte. In den USA prägten zwei Firmen das Designverständnis: auf der einen Seite Herman Miller mit Entwerfern wie Charles Eames und George Nelson, auf der anderen Seite Knoll mit Eero Saarinen, Harry Bertoia und Florence Knoll. Dazu kamen Designer wie Alexander Girard oder Isamu Noguchi, die für beide Hersteller tätig waren. Florence Knoll prägte mit ihrer rationalen Formensprache - etwa beim Entwurf Ihres Sofas - den International Style, George Nelson mit der Ball Clock oder dem Marshmallow Sofa die eher futuristische Variante, wobei häufig mit organischen Formen oder Kugeln gearbeitet wurde (als Synonym für den Fortschrittsglauben). Einer der bahnbrechendsten Entwürfe war zu gleicher Zeit der Tulip Stuhl von Eero Saarinen - der erste einbeinige Stuhl überhaupt, mit einer Formgebung, die man erst in den 1970er Jahren vermuten würde. Auch der zur Kollektion zählende Knoll Tulip Tisch war der Zeit voraus.
Das Design der 1950er Jahre in Europa
Auch Europa setzte wieder Maßstäbe in der Entwicklung. Während in Deutschland im Möbelbereich eher noch amerikanische Entwürfe von Egon Eiermann oder Herbert Hirche adaptiert wurden, begann mit der Zusammenarbeit der Hochschule für Gestaltung in Ulm HfG und dem Hifi-Unternehmen Braun ein neues Zeitalter der funktionalistischen Produktentwicklung. Als Entwerfer sind hier primär Hans Gugelot und Dieter Rams zu nennen. Zusätzlich entstanden im Haushaltsbereich mit den Entwürfen von Wilhelm Wagenfeld neue organische Formen und spätere Designklassiker. Solche organische Formen fanden sich auch in den Korbmöbeln von Egon Eiermann wieder. In Skandinavien fand die Designentwicklung sehr konzentriert im kleinen Dänemark statt, Maßstäbe setzten dort Arne Jacobsen mit seinen Schichtholzstühlen (und Ende der 1950er mit seinen Sesseln Ei und Schwan), Finn Juhl, Nanna Ditzel, Hans Wegner, Børge Mogensen und Poul Kjaerholm.
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