Simon Collezione von Cassina

2013 erwarb Cassina die Rechte an der Simon Collezione. Hinter dieser Kollektion aus den 1960er Jahren steht vor allem der Name Dino Gavina. Denn Dino Gavina ist eine Schlüsselfigur des Designs, sein Wirken vor allem in den 1960er Jahren war ein wichtiger Ausgangspunkt für das, was heute als italienisches Design bekannt ist.

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Cassina-Constantin-Beistelltisch-Studio-Simon-Constantin-Brancusi
Constantin Beistelltisch
von Studio Simon
€ 3.115,00 *
 
 
Carlo-Scarpa-Delfi-Marmortisch-Cassina
Delfi Marmortisch
von Marcel Breuer und Carlo Scarpa
ab € 20.940,00 *
 
 
Djiuna-Beistelltisch-Kazuhide-Takahama-Cassina
Djuna Beistelltisch
von Kazuhide Takahama
ab € 1.195,00 *
 
 
Doge-Tisch-Carlo-Scarpa-Cassina
Doge Tisch (Edelstahl)
von Carlo Scarpa
€ 8.215,00 *
 
 
Les-grands-trans-Parents-Man-Ray-Spiege--Cassina
Les grands...
von Man Ray
€ 1.785,00 *
 
 
Cassina-Simon-Gavina-Traccia-Tisch-Meret-Oppenheim
Traccia Beistelltisch
von Meret Oppenheim
€ 3.075,00 * ab € 2.675,00 *
 
 

Über Dino Gavina

Dino Gavina (1922-2007) begann seine Laufbahn in den 1940er Jahren mit der Arbeit an Bühnenbildern wie für das Theater The Loft in Bologna. Dort gründete er 1953 dann auch eine Polsterei und begann Möbel zu produzieren. Wohl auf Empfehlung von Lucio Fontana zog es Dino Gavina aber nach Mailand. Dort begann er mit Designern und Architekten zusammen zu arbeiten, die alle später Weltruhm errangen sollten: Carlo Scarpa, Enzo Mari, Vico Magistretti oder den Brüdern Castiglioni. Ein Entwurf von Castiglioni brachte auch der Firma den ersten Erfolg – ein einfacher Tischbock. Später entwarfen die beiden Castiglioni-Brüder für Gavina auch den Stuhl Lierna und den Sessel Sanluca (heute bei Poltrona Frau).

Anfang der 1960er Jahre entdeckte Dino Gavina die Bauhaus Entwürfe von Marcel Breuer für sich. Er besuchte drauf hin Marcel Breuer in New York und schloss mit ihm einen Vertrag über eine Neuauflage seiner Möbelentwürfe aus den 1920er Jahren. „Anfang der 1960er Jahre besuchte mich in meinem New Yorker Atelier ein Italiener, ein kleiner, magerer, lebhafter Mann mit scharf beobachtendem Blick. Er sprach weder englisch noch deutsch, aber ich verstand, dass er meine Möbelentwürfe aus den zwanziger Jahren haben wollte. Wir einigten uns sofort.” so Marcel Breuer über sein erstes Treffen mit Dino Gavina. Gavina begann ab 1962 den Klubsessel B3 zu produzieren, der nun aus Marketinggründen den Namen Wassily (nach Wassily Kandinsky) erhielt. Denn Kandinsky nutzte diesen Sessel in seinem Meisterhaus am Bauhaus-Dessau. Zusätzlich wurden die Beistelltische von Marcel Breuer unter der Bezeichnung Laccio neu aufgelegt, Namenspatin war dabei wohl Marcel Breuers Tochter. Mit diese Neuauflagen war Gino Gavina der große Vorreiter für die vielen, späteren Reeditionen der Bauhaus-Epoche. Angeblich hatte Gavina damals auch eine Anfrage von Le Corbusier zu einer Neuauflage, was Gavina wohl ablehnte (auch ein Genie macht mal Fehler). Um auch entsprechende Leuchten anbieten zu können, gründete Gino Gavina 1962 das Unternehmen Flos, dass mit den Entwürfen von Castiglioni direkt den großen Durchbruch erhielt: ein Meilenstein des Designs sind sicherlich die Bogenleuchte Arco oder die Toio mit ihren ungewöhnlichen Elementen aus Autoscheinwerfer, Transformator und Ösen einer Angelrute. Später gründete er noch eine zweite Leuchtenmanufaktur, die vor allem durch die Arbeiten von Franco Albini und Kazuhide Takahama bekannt wurde: Sierra.

Dino Gavina

1968 geriet aber Gino Gavina unverhofft in wirtschaftliche Schwierigkeiten und musste sein Unternehmen Gavina Spa inklusive der Rechte veräußern. Käufer war Knoll International, wo seitdem die beiden Marcel Breuer Möbel produziert werden (sowie der Marcel Breuer Stuhl, der aber aus lizenzrechtlichen Gründen von Knoll nicht in Deutschland angeboten wird). Knoll übernahm von Gavina dabei auch andere Produkte wie den Andre-Tisch von Tobia Scarpa oder das berühmte modulare Möbel Malitte von Roberto Sebastian Matta. Noch heute ist bei Knoll (und bei Markanto) das Bastiano Sofa erhältlich.

Aber Dino Gavina gab nach dem Schicksalsschlag nicht auf. Noch im selben Jahr gründete er zusammen mit Maria Simon Simoncini eine neue Firma: Studio Simon (oder auch Simon International). Das Konzept umfasste nun zwei verschiedene Kollektionen: die SimonCollezione und die UltramobileCollezione. Vor allem die zweite Kollektion sprengte dabei die Konventionen von Kunst und Design: dort konnte Gavina sehr ungewöhnliche Entwürfe realisieren, wie den berühmten, vergoldeten Krähentisch von Meret Oppenheim oder den Wandspiegel des surrealistischen Künstlers Man Ray. Allerdings waren diese Kollektionen sehr auf Designliebhaber ausgerichtet und nicht sehr kommerziell, die Firma Simon geriet immer wieder in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Erst 2013 fand die Kollektion bei Cassina eine neue, langfristige Heimat.

Dino Gavinas Werk war dabei immer geprägt von seiner Leidenschaft. Er arbeitete mit fast allen führenden Designern und Architekten seiner Zeit zusammen und setzte Maßstäbe für die Moderne.