Le Corbusier: Der Erfinder der Synthetikfüllung
In den 1920er und 30er Jahren wurden die Stahlrohrmöbel von Thonet ursprünglich mit Füllungen in Rosshaar oder Daunen hergestellt. Dies hatte zur Folge, dass die Kissenelemente schnell an Form verloren und so die klassische Kubusform leidete. Daher entwickelte Le Corbusier noch zusammen mit Cassina in den 1960er Jahren die ersten Polsterkissen mit Synthetikfüllung und schuf damit einen neuen Standard in der Möbelindustrie. Das ist der Grund, warum die Sessel und Sofas der Fauteuil Grand Confort Serie bei Cassina heute wahlweise mit einer Synthetikfüllung oder Daunenfüllung angeboten werden. Wir empfehlen dabei für die kompakteren Fauteuil Grand Confort, Petit Modéle Möbel die Synthetikfüllung (sowie für den öffentlichen Bereich) und für die voluminöseren Fauteuil Grand Confort, Grand Modéle Sitzmöbel die Daunenfüllung. Nach Le Corbusiers Tod im Jahr 1965 übernahm Charlotte Perriand dann die Zusammenarbeit mit Cassina, bis ins hohe Alter legte sie zum Beispiel die Farben der Möbel fest und entwarf im Jahr 1978 noch den passenden Hocker zur Serie.
Exklusivlizenz ausschließlich bei Cassina
Häufig werden die Le Corbusier Möbel im Internet als Fake angeboten. Dabei hat nur Cassina das exklusive Recht der Erben für die lizensierte Herstellung, alle Objekte der Maestri Le Corbusier, Pierre Jeannnert, Charlotte Perriand Kollektion sind entsprechend gemarkt und mit einer Seriennnummer versehen. Im November 2022 aktualisierte Cassina zusätzlich die Produktnamen der Kollektion, die bisherige Bezeichnung „LC Sofa” verschwand, dafür werden nun die ursprünglichen französischen Produktnamen wieder verwendet:
- 1 Fauteuil á Dossier Basculant: kleiner Sessel, Kernleder, Gestell verchromt oder lackiert (früher LC1 Sessel)
- 1 Fauteuil á Dossier Basculant Villa Church: kleiner Sessel, Lederpolsterung, Gestell verchromt (ehemals LC1 Sessel Villa Church)
- 1 Fauteuil á Dossier Basculant UAM: kleiner Sessel, Kernleder und Leinen, Gestell verchromt (ehemals LC1 Sessel UAM)
- 2 Fauteuil Grand Confort, Petit Modéle: Clubsessel, Stoff oder Leder, Polsterung Synthetik oder Daunen, Gestell verchromt oder lackiert (ehemals LC2 Sessel)
- 2 Fauteuil Grand Confort, Petit Modéle, Deux Places und Trois Places: Sofa, zweisitzig oder dreisitzig, Stoff oder Leder, Polsterung Synthetik oder Daunen, Gestell verchromt oder lackiert (ehemals LC2 Sofa)
- 3 Fauteuil Grand Confort, Grande Modéle: Clubsessel, Stoff oder Leder, Polsterung Synthetik oder Daunen, Gestell verchromt oder lackiert (ehemals LC3 Sessel)
- 3 Fauteuil Grand Confort, Grande Modéle, Deux Places und Trois Places: Sofa, zweisitzig oder dreisitzig, Stoff oder Leder, Polsterung Synthetik oder Daunen, Gestell verchromt oder lackiert (ehemals LC3 Sofa)
- 4 Chaise Longue á Reglage Continu: verstellbare Chaise Longue, Leder, Leinen oder Fell, Gestell schwarz lackiert (ehemals LC4 Liege)
- 5 Canapé, Appartment Le Corbusier: 2er oder 3er Sofa, Stoff oder Leder, Polsterung Daunen, Gestell verchromt oder lackiert (ehemals LC5 Sofa)
- 6 Table Tube D'Avion: Esstisch, Tischplatten Glas oder Holz, verschiedene Ausführungen und Längen (ehemals LC6 Tisch)
- 7 Tournant Fauteuil: drehbarer Stuhl, Stoff oder Leder, Gestell verchromt oder lackiert (ehemals LC7 Drehstuhl)
- 8 Tournant Tabouret: drehbarer Hocker, Stoff oder Leder, Gestell verchromt oder lackiert (ehemals LC8 Hocker)
- 9 Tabouret Hocker: Frotteestoff oder Leder, Gestell verchromt oder lackiert (ehemals LC9 Hocker)
- 10 Table en Tubes: Serie an Ess- und Beistelltischen, Gestell verchromt oder lackiert (ehemals LC10-P Tische)
- 11 Table pied Corolle: Esstisch, Tischplatte Nussbaum oder Marmor, Gestell Grauguß (ehemals LC11-P Tisch)
- 12 Table La Roche: Serie an Esstischen, Gestell verchromt oder lackiert (ehemals LC12)
- 14 Tabouret Maison du Brésil und Tabouret Nantes Rezé: Le Corbusier Hocker in diversen Varianten
- 15 Table de Conférence: Konferenz oder Esstisch, Tischplatte Holz, Gestell lackiert (ehemals LC17)
- 16 Table de Travail avec Rayonnages: Serie an Korpusmöbeln (ehemals LC16)
- 17 Portemanteau Garderobe: Le Corbusier Wandgarderobe aus Eiche
- 19 Tisch: Kleiner Tisch, der auch als Konsole dienen kann, Tischplatte Blech, Gestell lackiert (ehemals LC19)
- 20 Casiers Standard: Korpusmöbel (ehemals LC20 bis LC34)
- 35 Maison du Brésil: Rekonstruktion des Studentenzimmers aus der Universität in Paris (limitierte Edition, ehemals LC35)
Bei Markanto sind auf Anfrage sämtliche Produkte von Cassina erhältlich, wenn Sie ein Modell nicht im Online-Shop finden, kontaktieren Sie uns bitte einfach per E-Mail. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
Zur Historie der Le Corbusier Stahlrohrmöbel
Wie bereits geschrieben, sind die meisten Möbel als Gemeinschaftsarbeit von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand entstanden. 1922 gründete Das Le Corbusier (bürgerlich Charles-Édouard Jeanneret-Gris) zusammen mit seinem Cousin Pierre Jeanneret das Architekturbüro in Paris. Sie entwarfen in den ersten Jahren zwar bereits erste Möbel wie die Korpusserie Casiers Standard anlässlich der Messe Exposition Internationale des Arts Décoratifs in Paris im Jahr 1925. Aber erst nach den Eintritt von Charlotte Perriand im Jahr 1929 entstanden die berühmten Stahlrohrklassiker. Wie mittlerweile wissenschaftlich festgestellt wurde, hatte Charlotte Perriand bereits im Vorfeld unter anderem den Drehstuhl Siége Tournant Fauteuil, den Drehhocker Siége Tournant Tabouret und den Badhocker Tabouret alleine entworfen.
Erst nach ihrer Einstellung im Atelier (Le Corbusier hatte Perriand während der Ausstellung ihrer Installation Bar sous le toit bei der Kunstmesse Salon d’Automne in Paris 1927 kennengelernt) entstand der berühmte Clubsessel Fauteuil Grand Confort und die Chaise Longue á Reglage Continu. Produziert wurden die Stahlrohrmöbel in den 1930er Jahren von Thonet in Frankreich in kleinen Stückzahlen und (wohl mit Unterlizenz) von Embru in der Schweiz. Bedingt durch Le Corbusiers Bekanntheitsgrad als Architekt der Moderne wurden die Stahlrohrmöbel damals aber schon primär ihm als Entwerfer zugeordnet, auch verwendete Le Corbusier die Möbel der Moderne häufig selbst bei seinen Architekturprojekten. In den 1950er Jahren begann die Schweizer Galeristin Heide Weber mit einer kleinen Neuauflage der Stahlrohrmöbel, ab den 1960er Jahren übernahm Cassina die Kollektion und ergänzte sie durch weitere Entwürfe des Ateliers. Dies geschah noch zu Lebzeiten der Entwerfer, Le Corbusier (bis 1965) und Charlotte Perriand (wohl bis 1978) arbeiteten noch direkt mit Cassina bei der neuen Umsetzung zusammen.