Martin Visser und Spectrum
1954 wurde Martin Visser von Spectrum (oder ‘t Spectrum) gebeten, als Designer und Leiter der Kollektionszusammenstellung tätig zu werden. Nachdem er zuerst mit freien Designern zusammenarbeitete, entwickelte er Ende der 1950er Jahre eine eigene Möbelkollektion, die 1960 von Spectrum der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Sichtlich beeinflusst von der amerikanischen Moderne schuf der Niederländer eine zeitlose Kollektion. Besonders bekannt wurden sein Schlafsofa und seine Lattenbank, die er 1961 für das Städtische Museum in Amsterdam entwarf. In den Folgejahren prägten diese funktionellen Entwürfe die Kollektion von Spectrum.
Obwohl viele der Entwürfe von Martin Visser industriell gefertigt aussehen, sind sie tatsächlich größtenteils handwerklich hergestellt. Seine Bewunderung für die Architektur und des Funktionalismus aus der Vorkriegszeit wird deutlich in der Materialverwendung, der klaren Konstruktion und der einfachen Formgebung. Zwischen 1960 und 1961 entwarf Martin Visser – sicherlich inspiriert durch den früheren Entwurf von Harry Bertoia – die Lattenbank BZ im Auftrag des Städtischen Museums Amsterdam. Noch heute finden sich dabei zahlreiche Bänke im Museum. Bei Spectrum wurde der Entwurf damals mit Begeisterung aufgenommen. 1965 beschloss man, die Bank in die Kollektion aufzunehmen.
Zwischen 1978 und 1983 wirkte Martin Visser als Hauptkonservator für Moderne Kunst im Museum Boymans van Beuningen in Rotterdam. Nach seiner Zeit dort verändern sich seine Entwürfe in Form, Farbe und Material, der konstruktive Aspekt bleibt jedoch weiterhin von Bedeutung. Für sein Gesamtwerk bekam Martin Visser 1998 die Auszeichnung Oeuvreprijs voor Vormgeving (Preis für Formgebung).
Martin Visser sammelte Werke großer Künstler, bevor sie bekannt wurden und ließ sein Privathaus von Gerrit Rietveld entwerfen.