Max Bill (1908 – 1994)

Der im schweizerischen Winterhut geborene Max Bill absolvierte zuerst eine Lehre als Silberschmied an der Kunstgewerbeschule in Zürich. Inspiriert von dem Werk von Le Corbusier, verfolgte der junge Max Bill den Plan Architekt zu werden. Der Wunsch führte ihn 1928 an das Bauhaus in Dessau, wo unter anderen Joseph Albers, Oskar Schlemmer, Paul Klee und Wassily Kandinsky zu seinen Lehrern zählten.

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Ulmer Hocker und andere Designklassiker von Max Bill

Zurück in der Schweiz arbeitete der Allrounder Max Bill als Architekt, Maler, Plastiker, Grafiker und Publizist in seinem neu gegründeten Atelierhaus in Zürich-Hönng. 1936 zeigte Max Bill die Skulptur „Unendliche Schleife“ als Schweizer Beitrag auf der Triennale von Mailand und wurde mit dem Gran Premio Preises ausgezeichnet. Diese Auszeichnung verschaffte ihm internationale Anerkennung als Künstler und Designer. Eine Variante der Skulptur lässt sich heute noch in Frankfurt vor der Hauptverwaltung der Deutschen Bank bewundern. Max Bill war in den 1930er Jahren nicht nur als praktischer Künstler, Designer und Architekt aktiv, er verschaffte sich auch als Theoretiker und Publizist zunehmt Gehör. Die Formel „Schönheit aus Funktion und als Funktion“ prägt maßgeblich sein theoretisches Denken als auch für sein praktisches Schaffen.

1945 erhielt Max Bill seine erste Professur in Zürich und wurde 1953 zum Direktor der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Ulm berufen, wofür er auch das Schulgebäude entwarf. Dort erhielt er die Möglichkeit, seinen Ansatz eine „vernunftgemäßen Schönheit“ theoretisch wie praktisch im großen Umfang umzusetzen. Durch die Ausstellung „Die gute Form“ anlässlich der Schweizer Mustermesse in Basel 1949 stießen Max Bills Visionen von einem modernen und funktionalen Design bei einem breiten Publikum auf großen Zuspruch. Die Ausstellung zur industriellen Formgebung wurde mit großem Erfolg anschließend in Deutschland, Österreich und den Niederlanden gezeigt und rezeptiert.

In den 1970er und 1980er Jahren übernahm Max Bill den Lehrstuhl für Umweltgestaltung an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und wurde später Mitglied der Königlich Flämischen Akademie für Wissenschaften und Künste Belgiens und der Akademie der Künste in Berlin. Neben seiner Lehrtätigkeit verfasste Max Bill zahlreiche Bücher und Vorträge zu seinem Kunst- und Formbegriff wie auch zu den Werken seiner Vorbilder wie Le Corbusier, Wassily Kandinsky oder Ludwig Mies van der Rohe.

Zu Max Bills berühmtesten Möbelentwürfen zählt der gemeinsam mit Hans Gugelot entworfene Ulmer Hocker, welchen die Studierenden der Hochschule für Gestaltung (HfG) als Universalmöbel nutzen sollten und der heute von wbform hergestellt wird. Eine andere „zeitlose” Arbeit sind sicherlich seine Wand- und Armbanduhren für Junghans.