Ganz schön fett: Grasso von Stephen Burks für bd Barcelona

Schon der Name verrät es: Grasso ist das italienische Wort für fett. Doch die Möbel und Accessoires der Grasso Serie sind laut dem Designer Stephen Burks sogar mehr als fett, „sie sind ausufernd“.  Im Falle der Sitzmöbel wird dieser optische Eindruck durch den Kontrast eines schlichten Rahmens aus pulverbeschichtetem Stahlrohr mit üppigen Polstern hervorgerufen. Der Rahmen wird dabei nicht im Inneren des Möbelstücks versteckt, sondern bleibt sichtbar. Die Polster sind so großzügig bemessen, dass es scheint, als hätten sie nur mit Mühe in den Rahmen gequetscht werden können und wollten jeden Moment daraus hervorplatzen. Diese optische Fülle lässt den Eindruck von außerordentlicher Bequemlichkeit entstehen und lädt zum Hinsetzen und Entspannen nur so ein.

Bestens ergänzt wird der üppige Look der Grasso Möbel von Bd Barcelona durch spezielle Bezugsstoffe, die in Kooperation mit dem schwedischen Unternehmen Bolon entwickelt wurden. Das Unternehmen, das ursprünglich Teppichböden fertigte, zählt heute zu den innovationsfreudigsten Textilherstellern weltweit. Teilweise enthalten die Bezugsstoffe für die Grasso Möbel grobe Wollgarne, die Burks persönlich mit der Schere durchtrennt, um den Möbeln einen zotteligen Look zu verleihen, mit dem Sie fast wie Tiere wirken. Die Bolon Bezüge sind bei Markanto auf Anfrage erhältlich.

Auch die Vasen der Grasso Serie sprechen dieselbe Formensprache. Sie folgen grob der Form einer Kugel und sind zusätzlich in horizontale Wülste unterteilt. Das größere der beiden Modelle setzt sich dabei – ähnlich einem Schneemann – aus übereinandergestapelten Kugeln zusammen. Den oberen Abschluss der Vasen bildet jeweils ein Henkel in Form eines halben Torus, der dem gesamten Erscheinungsbild ein neckisches Augenzwinkern verleiht.

Der in Chicago geborene Designer Stephen Burks lebt heute in New York. Meistens ist er aber nicht zu Hause, denn seine Arbeit führt ihn rund um den Globus. Nicht nur seine Auftraggeber, wie Cappellini, Dedon, Estée Lauder, Swarovski oder Calvin Klein, sitzen in den verschiedensten Ländern, Burks legt auch großen Wert darauf, mit Kunsthandwerkern in aller Welt zu kooperieren. Gemeinsam mit Organisationen wie Aid to Artisans oder der Clinton Global Initiative kooperierte er für die Fertigung mit Handwerkern in Ländern wie Mexiko, Kolumbien, Peru, Südafrika, Ruanda, den Philippinen oder Indonesien. Die verschiedenen Fertigungstechniken, die dabei zum Einsatz kommen, sind für Burks eine wichtige Inspirationsquelle. Im Spannungsfeld von handwerklicher und industrieller Fertigung und der intelligenten Umsetzung handwerklicher Prozesse, sieht er für die Zukunft das größte Designpotential. Burks erinnert daran, dass viele der – insbesondere in Italien angesiedelten – Unternehmen, die heute zu den erfolgreichen Anbietern von Designprodukten zählen, ihre Wurzeln ebenfalls im Handwerk haben und ihre Fertigung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einem Industrialisierungsprozess unterzogen.

Burks studierte Produktdesign am Illinois Institute of Technology und erwarb darüber hinaus einen Abschluss an der Columbia University Graduate School of Architecture. Nach kurzer Entwurfstätigkeit bei den Schweizer Quartzpionieren von Swatch, gründete er in Brooklyn das Designstudio Stephen Burks Readymade, das heute unter der Bezeichnungn Stephen Burks Manmade firmiert. Burks gewann unter Anderem den Architektur & Wohnen Mentorpreis und den Cooper Hewitt National Design Award. 2011 widmete ihm das Studio Museum im New Yorker Viertel Harlem eine Einzelausstellung. Mit „Are You a Hybrid“ kuratierte er außerdem eine Ausstellung im Museum of Arts & Design, das sich ebenfalls in New York befindet.

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