Neu bei Markanto: Werkstätte Carl Auböck

Neu bei uns ist eine erlesene Auswahl der Arbeiten der Wiener Werkstätte Carl Auböck, wie die Skulptur Optimist/Pessimist aus patiniertem Messing. Weitere Objekte der Manufaktur gerne auf Anfrage.

Vier Carl Auböcks, vier Generationen Handwerk und Design aus einem Haus

Sie haben richtig gelesen, es gibt vier Carl Auböcks: Urgroßvater, Großvater, Sohn und Enkelsohn. Bei der Familie Auböck haben wirklich alle männliche Nachfahren denselben Vornamen. Der erste Carl im Bunde der Familie Auböck gründete bereits im 19. Jahrhundert in Wien die Werkstätte Carl Auböck als einen Gürtler- und Ziseleurbetrieb. In den Anfangsjahren produzierte die Werkstätte die sogenannten „Wiener Bronzen“, dies sind in Bronze gegossene Kleinplastiken, die damals im 19. und frühen 20. Jahrhundert als Ziergegenstände weite Verbreitung fanden.

Der Beginn des charakteristischen Auböck Design

Sein Sohn Carl Auböck II zählt heute als Maler und Designer zu den bemerkenswertesten Künstlerpersönlichkeiten in Österreich. Mit ihm begann auch die Entwicklung des charakteristischen Auböck Designs, welches das österreichische Design des 20. Jahrhunderts prägte. 1900 in Wien geboren, machte Carl Auböck II zuerst eine Lehre zum Bronzearbeiter und Ziseleur im eigenen Familienbetrieb. Im Anschluss an seine Lehre besuchte er die graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien und studierte von 1917 bis 1919 Malerei an der Wiener Akademie der bildenden Künste. 1919 bis 1921 war Carl Auböck II Schüler am berühmten Bauhaus in Weimar und wurde dort von dem Begründer der Farbenlehre, Johannes Itten, unterrichtet. Vor allem Johannes Itten inspirierte den jungen Carl Auböck II bei seinen Studien zu Kontrast, Harmonie, Rhythmus, Kalligrafie und abstrakter Komposition. Weitere Einflüsse waren noch die am Bauhaus wirkenden Künstler Paul Klee und Oskar Schlemmer.

Buchstützen der Werkstätte Auböck

Da Carl Auböck II offen für Neues war, sehr interessiert und Anregungen ernst nahm, experimentierte er zunächst mit dem Verhältnis von Farben und Formen, kontrastierte unterschiedliche Materialien und Texturen, entwarf und baute Skulpturen, um dann schließlich wieder zurück zur Malerei zu kommen und sich mit Klees Studien zu Ornamenten und Metaphern, auf metaphysischer Ebene, zu beschäftigen. Kein Wunder also, dass Carl Auböck II in den 1920er Jahren auch für seine abstrakten Aquarelle bekannt war. Wer weiß, was aus ihm geworden wäre, hätte er 1926 nicht die elterliche Werkstatt für Bronzeguss übernehmen müssen. Vielleicht wäre aus ihm ein surrealistisch, abstrakter Maler geworden und wir hätten auf seine originellen Produktentwürfe im Bereich Wohnkultur verzichten müssen?

Zum Glück ist Carl Auböck II der Familientradition gefolgt und formte langsam, aber sicher, nun die Produktpalette im Sinne der Moderne und seiner Einflüsse am Bauhaus um. Anfänglich richtete er sich in seinen kunsthandwerklichen Entwürfen dabei noch nach seinen Kunden aus Wien und den USA, entwarf Wiener Bronzen und Art Decó Objekte. Das bis heute erhaltene zeitlose Auböck Design für Gebrauchsgegenstände der gehobenen Wohnkultur wurde Anfang der 1940er Jahre von Carl Auböck II entwickelt: klare, auf die Funktion reduzierte, biomorphe Formsprache, die Funktionalität mit Ästhetik verbindet und die Kombination ungewöhnlicher Materialien die einen hochwertigen, reizvollen Kontrast bilden. Ab Ende der 1940er Jahre arbeitete Carl Auböck II dabei mit seinem Sohn Carl Auböck III zusammen.
Ein schönes Beispiel für das charakteristische Auböck Design und den Mix kontrastierter Materialien ist die Schmetterling Stehleuchte, ein Entwurf aus den 1950er Jahren, die neben der außergewöhnlichen Positioniermöglichkeiten durch den Schmetterlings-Fuß, auch mit einem etwas kuriosen Materialmix daher kommt. Der Fuß ist aus Messing, der Schaft aus Bambus und der Textilschirm aus Chintz (ein Baumwollgewebe mit in einer Leinwandbindung).

Schmetterling Stehleuchte von Carl Auböck

Auch der bekannte Auböck Baumtisch ist ein Entwurf aus den Anfängen der 1950er Jahren. Die größten Erfolge feierte die Werkstätte Carl Auböck zu Beginn des Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren der Nachkriegszeit.

Carl Auböck III – Neue Impulse brachte die Zusammenarbeit von Vater und Sohn

In der Nachkriegszeit war die Werkstätte Carl Auböck durch die enge Zusammenarbeit von Vater und Sohn geprägt. Carl Auböck III wurde 1924 in Wien geboren und wurde, wie sein Vater auch, zunächst im elterlichen Betrieb als Gürtler und Ziseleur ausgebildet. Danach studierte er bis 1949 Architektur an der Technischen Universität in Wien und lehrte nach seinem Abschluss, als Assistent bei Jaro Merinsky, am Wiener Institute für Baukunst und Ingenieurwesen. Nebenbei arbeitete er bis 1955 mit dem Architekt Ferry Kitt zusammen und entwarf außerdem als Mitarbeiter im Atelier von Erich Boltenstern die Türgriffe der Wiener Staatsoper.

1952 bis 1955 absolvierte Carl Auböck III am Massachusetts Institute of Technology in Boston (MIT) einen postgraduales Studium und wurde unter anderem von Mies van der Rohe und Walter Gropius unterrichtet, die nun in den USA zu den wichtigen Vertretern der Moderne gehören. Darüber hinaus pflegte er auch persönliche Kontakte zu Charles und Ray Eames. Neben seiner akademischen Laufbahn arbeitete Carl Auböck III seit 1955 als selbstständiger Architekt und Designer und führte ein eigenes Atelier. Er entwarf Fertigteile für das Bauwesen, wissenschaftliche Arbeitsgeräte wie beispielsweise der zukunftsweisende Entwurf des Mikroskops Neopan von 1963, für die Firma Reichert/Optische Werke. Hinzu kamen noch Kleinmöbel, Leuchten, Gegenstände für den Ess- und Schreibtisch, Geschirr, Bestecke und Raucher-Utensilien. Die Produktpalette der Werkstätte Carl Auböck erweiterte sich unter Carl Auböck III bzw. auch durch die enge Zusammenarbeit mit seinem Vater. Carl Auböck III brachte das bis dahin noch unbekannte Industrial Design nach Wien. 

Aschenbecher Krone von Carl Auböck

Nach dem Tod von Carl Auböck II im Jahr 1957 übernahm Justine Auböck die Organisation der Werkstätte und Carl Auböck III die Leitung der Designbearbeitung. Die Werkstätten entwickelten sich zu einer Produktionsstätte von internationalem Rang. Das charakteristische Auböck Design wird in den folgenden Jahrzehnten in allen Metropolen bei den besten Adressen angeboten: Tiffany, Saks 5th Avenue und Bloomingdales in New York, Christofle in Paris oder bei Harrods in London. Entwürfe für neue Produktserien werden von internationalen Markenunternehmen wie Hermès oder Pierre Cardin in Auftrag gegeben und von der Werkstätte produziert.

Die Geschirr- und Besteckserien für die Firmen Rosenthal, das Neuzeughammer Ambosswerk und die Tiroler Glashütte Claus Riedel AG waren sehr erfolgreich und Carl Auböck III bekam 1958 auf der Brüsseler Weltausstellung eine Goldmedaille für das Edelstahlbesteck 2060, welches er für die Firma Neuzeughammer Ambosswerk 1957 entworfen hatte. Sein Cocktail-Shaker aus der Zeit steht heute in der Designsammlung des Museum of Modern Art in New York. In den frühen 1970er Jahren beginnt die Zusammenarbeit mit der nächsten Generation, Carl Auböck VI und der Schwerpunkt der Arbeiten Carl Auböcks III lag nun mehr auf Design, was sich in der weiteren beruflichen Laufbahn auch widerspiegelte.

Neben seinen künstlerischen Tätigkeiten engagierte Auböck III sich auch international für Architektur, Design, Produktentwicklung und Forschung in internationalen Vereinigungen, wie beispielsweise Congrès Internationaux d’Architecture Moderne oder Union Internationale des Architectes. 1973 wurde er Präsident des International Council of Societies of Industrial Design (ICSID) und begann ab 1977 wieder eine Lehrtätigkeit als Professor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Er war Leiter der Meisterklasse für Metallgestaltung und ab 1983 Leiter der Meisterklasse für Produktentwicklung – Metall.

Auszeichnungen der Familie Auböck

Die Arbeiten von Carl Auböck II wurden durch zahlreiche Ausstellungen wie beispielsweise die Werkbund-Ausstellungen in Wien, Zürich und New York gewürdigt. Außerdem bekam er zahlreiche Auszeichnungen für seine Objekte. Eines seiner größten Erfolge war auf der Mailänder Triennale 1954, dort erhielt er vier Goldmedaillen, unter anderem für seine bekannte Umkehrlampe.

Umkehrlampe von Carl Auböck II

Die Modelle von Carl Auböck II bilden bis heute den Kern der Carl Auböck Kollektion. Sein Sohn Carl Auböck III brachte, in seinen eigenen Entwürfen für die Werkstätte, den in Wien noch fast unbekannten Begriff des Industrial Design mit ein und erhielt internationale Auszeichnungen für seine Objekte, wie mehrere Staatspreise und mehere Compasso d`Oro der Triennale Mailand.

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