Neugründung mit Tradition: dänisches Design von Skovgaard Jensen 1903
Die Geschichte des Unternehmens beginnt im Jahr 1903 in dem Örtchen Hornslet bei Aarhus. Dort gründete Jens Skovgaard Jensen eine Fabrik zur Serienfertigung von Möbeln, der er den prosaischen Namen „Hornslet Møbelfabrik“ gab. Das damals noch neue Konzept der Serienfertigung erwies sich für Skovgaard Jensen schnell als Erfolgsmodell. Es gelang ihm, qualitativ hochwertige Möbel in großer Zahl und zu günstigen Preisen anzubieten. Dieser Erfolg bescherte dem Unternehmen ein rasantes Wachstum. Bald schon verfügte die Möbelfabrik über eigene Sägemühlen und beschäftigte über Hundert Mitarbeiter.
Die drei Söhne des Firmengründers – Rasmus, Peter und Axel – stiegen ebenfalls in das Geschäft ein und gründeten in den 1930er Jahren Möbelfabriken in Ringkøbing, Ørum und Nykøbing Falster. Dabei liegen Ringkøbing und Ørum wie Hornslet im nördlichen Teil von Jütland, also auf dem kontinentalen Teil Dänemarks, während sich das weiter entfernte Nykøbing Falster auf der Insel Falster und damit im östlichen Landesteil befindet. Die Söhne konnten an den Erfolg des Vaters anknüpfen und belieferten einige prestigeträchtige Kunden – sowohl innerhalb Dänemarks als auch international. So wurden in den Fabriken der Familie Skovgaard Jensen Möbel zur Ausstattung der königlichen Yacht, und für das Sekretariat der Vereinten Nationen in New York hergestellt.
In den 1950er Jahren war es Finn Skovgaard Jensen, der Sohn von Rasmus, der in der Fabrik in Ringkøbing erstmals eine Kooperation mit externen Designern begann. Insbesondere die dänischen Designer Erik Buck und Arne Wahl Iversen lieferten zahlreiche Entwürfe für Skovgaard Jensen. Mit ihnen hielt jene nüchtern-elegante, von organischer Linienführung geprägte Formensprache im Unternehmen Einzug, für die das skandinavische Design berühmt ist.
Nachdem in den 1970er Jahren die Produktion eingestellt und die Fabriken geschlossen wurden, fassten die Urenkel von Jens Skovgaard Jensen im Jahr 2018 den Entschluss, das Unternehmen neu zu gründen. Die nunmehr unter dem Namen Skovgaard Jensen 1903 firmierende Manufaktur hat ihren Sitz in Aarhus, also unweit des ursprünglichen Standorts Hornslet, und ist nach einer kurzen Anlaufphase Anfang der 2020er Jahre auch wieder ins Exportgeschäft eingestiegen.
Das Unternehmen legt Wert auf hochwertige und nachhaltige Produkte, die im Manufakturbetrieb gefertigt werden – einer Vorgehensweise, die Aspekte traditioneller handwerklicher Produktion und industrieller Serienfertigung miteinander verknüpft. Auch die verwendeten Materialien genügen höchsten Ansprüchen. So greift Skovgaard Jensen 1903 auf Hölzer – vorwiegend Eiche – aus zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft, Leder des Herstellers Sørensen Leder und Bezugsstoffe von Kvadrat zurück.
Grundpfeiler des Sortiments von Skovgaard Jensen 1903 sind Entwürfe der bereits erwähnten Designer Erik Buck und Arne Wahl Iversen, die ab den 1950er Jahren für die Möbelfabriken der Familie entstanden. Darunter sind Klassiker wie der Buck Lounge Chair, der Captain’s Chair, das Flamingo Sofa oder der Oval Chair, die zwar weniger bekannt sind als vergleichbare Entwürfe von Arne Jacobsen, Hans Bølling oder Børge Mogensen, deren Entwurfsqualität aber durchaus neben den großen Ikonen des dänischen Designs bestehen kann.