Carl Hansen zu Gast im Betonlabyrinth „Casa Laberinto”
Auf einem 32 Quadratkilometer großen Areal erstreckt sich in Esplugues de Llobregat bei Barcelona das geradezu surreal anmutende Anwesen Casa Laberinto. Es besteht aus neun untereinander verbundenen Gebäuden, die in ihren Zwischenräumen ein gutes Dutzend Innenhöfe bilden. Charakteristisches Merkmal der Anlage sind die über 300 Rundbögen, die in scheinbar endlosen Arkadenreihen – teils in mehreren Stockwerken – wohlkomponierte Durchblicke, verwinkelte Labyrinthe und beeindruckende Sichtachsen bilden. Dabei wecken diese Arkaden Assoziationen an Gemälde von Giorgio de Chirico. Überwiegend in rohem Ortbeton errichtet, verknüpfen sie das moderne Baumaterial mit der auf die Antike zurückreichenden Form des Rundbogens. Zuweilen sind mehrere Pfeiler der Reihe ausgelassen oder einzelne Bögen kragen stützenlos zur Seite aus – ein Spiel mit traditionellen architektonischen Formen und den Möglichkeiten des Stahlbetons. Die Interieurs – mal höhlenartig, mal lichtdurchflutet – sind überwiegend weiß gekalkt; expressive Wendeltreppen verbinden die Stockwerke. Kleinformatige Fenster durchbrechen innenliegende Wände; Falltüren und verborgene Gänge tun ihr übriges um den geheimnisvollen und labyrinthartigen Eindruck des Gebäudekomplexes zu verstärken.
Xavier Corberó wurde 1935 in Barcelona geboren und zählt zu den bedeutendsten Künstlern Kataloniens. Als erster Spanier überhaupt studierte er an der Central School of Arts and Crafts in London. Anschließend lebte und arbeitete er für einige Zeit in Lausanne, bevor er in seine Heimat zurückkehrte. Corberó ist bekannt für seine großformatigen Skulpturen für den öffentlichen Raum. Für die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona entwarf er die Medaillen.
Im Jahr 1968 erwarb Corberó das Gelände in Esplugues de Llobregat, das ihm bis zu seinem Tod im Jahr 2017 als Wohn- und Arbeitsort diente. Während dieser fast fünfzig Jahre veränderte und ergänzte er immer wieder die Bauwerke und Gärten und stattete das Areal mit zahlreichen seiner Skulpturen aus. Das Gesamtkunstwerk Casa Laberinto ist also im Laufe eines halben Menschenlebens allmählich gewachsen. Den Ausgangspunkt bildeten dabei bestehende Industriegebäude auf dem Gelände, die Corberó – teils nach entsprechender Instandsetzung – mit seinen Ergänzungen verknüpfte und neu interpretierte. In dem Gebäudekomplex beherbergte er regelmäßig auch andere Künstler, denen er Wohnräume und Ateliers bereitstellte; außerdem dienten Teile der Casa Laberinto dem Hausherrn und seinen Gästen als Ausstellungsraum. Zu den Künstlern, die die ungewöhnliche Unterkunft zeitweise bewohnten, zählt auch Corberós Freund Salvador Dalí – er muss sich in dem surrealen Ambiente zweifelsfrei ganz zu Hause gefühlt haben.
Xavier Corberó trifft Hans Wegner
Nun nutzte die dänische Manufakur Carl Hansen erstmalig diese spektakuläre Location für ein Photoshooting, gezeigt wurden natürlich verschiedene Stühle und Sessel von Hans Wegner wie die Modelle CH22, CH23, CH24 Wishbone Chair, CH25 und CH26.