Der Violin Chair von Gubi: Skandinavische Handwerkskunst mit italienischem Temperament

Wie „Noten auf einer Partitur“ sollte er aussehen, wenn der Violin Chair um einen Tisch arrangiert wird. Das war der Gedanke von GamFratesi bei dem Entwurf des neuen Stuhls für Gubi. Die Linienführung aus sandgestrahltem Stahl und die Leichtigkeit der Konstruktion wecken diese Assoziation tatsächlich. Insbesondere der symmetrische Aufbau und die beiden vertikalen Stege an der Rückseite des Violin Chairs lassen an eine Stimmgabel oder Geige erinnern. Doch der Violin Stuhl kann noch mehr. GamFratesi haben mit ihm einen perfekten Hybriden aus Esszimmer- und Armlehnstuhl geschaffen, der auch nach Beendigung der Mahlzeit noch bequem genug ist um zu verweilen. Diese vielfältige Anwendbarkeit wird durch die leicht verlängerte Rückenlehne – wahlweise gepolstert oder aus Massivholz – erzeugt. Einerseits lassen sich noch bequem die Ellenbogen ablegen, andererseits stören keine hinderlichen Armlehnen die Bewegungsfreiheit, sobald man sich bei einem Kaffee seinen Sitznachbarn zuwenden möchte.

Das Design- und Architekturbüro GamFratesi wurde 2006 von der Dänin Stine Gam und dem Italiener Enrico Fratesi in Kopenhagen gegründet, die sich zwei Jahre zuvor in Italien kennenlernten. Ihre Möbelentwürfe zeichnen sich durch typische Elemente der Designtraditionen beider Länder aus. Das sind insbesondere die skandinavische Handwerkskunst und der italienische Konzeptualismus. Oftmals wird eine bekannte Form neu interpretiert, so dass viele ihrer Entwürfe gleichzeitig bekannt wirken ohne altmodisch zu sein. So weckt auch der Violin Stuhl Assoziationen an Hans Wegners Wishbone Chair und Elbow Chair, aber ohne wie ein direktes Zitat zu wirken. Hans Wegner gehört zu Dänemarks bedeutendsten Designern. Nach einer Ausbildung als Tischler studierte er in den 1930er Jahren an der berühmten Kopenhagener Kunsthåndværkerskolen, an der er 1946 auch eine Lehrstelle für Möbeldesign annahm. Hans Wegners Möbelentwürfe sind insbesondere durch die Kombination von traditionellem Schreinerhandwerk und modernem Design geprägt. International schaffte GamFratesi den Durchbruch 2011 mit dem von Casamania produzierten Servierwagen Chariot, und erneut zwei Jahre später mit dem Sofa Haiku für Fredericia. Daneben arbeitete GamFratesi auch mit Herstellern wie Poltronova Frau und Ligne Roset zusammen. 

Gubi wurde 1967 von Gubi und Lisbeth Olsen in Kopenhagen gegründet und wird heute vom gemeinsamen Sohn Jacob Gubi Olsen geleitet. Während in den Anfangsjahren noch vornehmlich selbstentworfene Polstermöbel vertrieben wurden, wandelte Jacob Gubi die Firma in den frühen 2000ern zu einem modernen Unternehmen mit neuer Ausrichtung um. Sehr erfolgreich war Gubi als Produzent von Büromöbeln bis der Markt 2008 durch die Finanzkrise einbrach. In der Folge produzierte Gubi mit großem Erfolg Reeditionen von teils vergessenen Designern, wie exemplarisch die skulpturale Stehleuchte Gräshoppa von Greta Grossman, und arbeitete zunehmend an neuen Projekten mit jungen Designern wie GamFratesi oder Space Copenhagen.

 Die Abbildung zeigt den Violin Chair in Kombination mit dem Moon Table von Space Copenhagen und der Satellite Wandleuchte von Mathieu Mategot.

 

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