Der Bambi Sessel von Rastad & Relling ist ein recht seltener Mid Century Klassiker, alte Originale werden aktuell mit EURO 15.000 angeboten. Entworfen 1955 in Norwegen, wird der Sessel seit diesem Monat wieder von der norwegischen Firma Fjordfiesta hergestellt. Denn das Team von Fjordfiesta fokussiert sich auf norwegisches Design - ihr bekanntestes Produkt ist der Scandia Chair von Hans Brattrud. Die neuen Versionen des Bambi Chairs sind in zwei Varianten erhältlich: als Modell Bambi 56/1 mit einer Geflechtpolsterung und als Modell Bambi 56/2 mit einer Lederpolsterung, gefertigt wahlweise aus Eiche oder Nussbaum.

Das Designbüro Rastad & Relling Tegnekontor war über mehrere Jahrzehnte das führende Design- und Inneneinrichtungsbüro in Norwegen. 1943 gründeten die beiden Innenarchitekten Rolf Rastad (1916-1995) und Adolf Relling (1913-2006) in Oslo ihr Möbel- und Innenarchitektenbüro Rastad & Relling Tegnekontor (R & R). Dabei beschäftigten sie selbst verschiedene weitere Architekten wie Fredrik Kayser, der 1946 gemeinsam mit Adolf Relling den sogenannten Kaminstolen für den norwegischen Hersteller Arnestad Bruk entwarf. Aufgrund der Benutzerfreundlichkeit und Beliebtheit wurde der Entwurf häufig für öffentliche Einrichtungen in Norwegen verwendet. Um sich an veränderte Trends anzupassen, wurde der Kaminstuhl mehrfach modifiziert.

Eine der prestigeträchtigsten Aufgaben wurde Ende der 1940er Jahre  für Rastad & Relling Tegnekontor die Inneneinrichtung der Schiffe der Royal Norwegian Ship. Rastad & Relling arbeiteten dabei eng mit verschiedenen Möbelherstellern zusammen. Aber es war besonders Gustav Bahus Eftf. in der Nähe der Stadt Bergen, die viele ihrer Entwürfe ab Mitte der 1950er Jahre produzierte – wie den Bambi Chair. Dieser ikonische Entwurf wird heute dem Rastad & Relling Mitarbeiter Sigurd Resell zugeschrieben.

1970 trennten sich Adolf Relling und Rolf Rastad. Relling übernahm das Zeichenbüro und das Geschäft, 1983 wurde das Zeichenbüro an Adolf Rellings Sohn Jens Relling übertragen welches ein Jahr später in ein Architekturbüro umgewandelt wurde.