Schon seit 2005 bietet Markanto – als erster Händler in ganz Europa – die eleganten Wandskulpturen von Curtis Jere an. Hergestellt von Artisan House, begeistern die Kunstwerke des Mid Century Modern heute noch genau so wie zu ihrer Entstehungszeit. Sie setzen sich zusammen aus einer Vielzahl kleinteiliger Elemente. Als Material kommen dabei Metalle, wie Stahl, Kupfer oder Messing zum Einsatz, die oftmals gezielt patiniert werden. Wandskulpturen wie Raindrops, Array oder Urchin sind absolute Klassiker und zählen zu den Dauerbrennern im Sortiment von Artisan House.

Während die nun neu aufgelegten Skulpturen Warwick und Fulminate ganz dem bekannten kleinteilig-abstrakten Stil von Curtis Jere folgen und der beliebten Skulptur Raindrops die kleine Variante Randrops Small zur Seite gestellt wird, zeigen zwei der neu aufgelegten Skulpturen eine ungeahnt gegenständliche Seite in Curtis Jeres Werk. Ein Stilmerkmal bleibt jedoch unverändert: Wie die abstrakten, so setzen sich auch Jeres gegenständliche Skulpturen aus einer Vielzahl kleiner Einzelteile zusammen. So ist es etwa bei der Skulptur Flock of Birds, die einen Vogelschwarm zeigt, wobei jeder Vogel als einzelnes Teil gefertigt ist.

Die Skulptur Bridge ist inspiriert von der Golden Bridge, jener ikonischen Brücke am Eingang der San Francisco Bay, die zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung im Jahr 1937 die längste Hängebrücke der Welt war. Bei dieser Skulptur sind es die vertikalen Linien der Hänger, die Tragseile und Fahrbahn verbinden, die für optischen Reiz sorgen. Anders als in der Realität sind diese Elemente in der Wandskulptur teils unterbrochen und setzen sich auch unterhalb der Fahrbahn fort. In ihrer rhythmischen Reihung verleihen sie dem Kunstwerk eine hypnotisch flirrende Qualität.

Bei alldem sollten wir nicht aus den Augen verlieren, dass es den Künstler Curtis Jere niemals gab. Stattdessen handelt es sich bei diesem Namen um ein Kollektivpseudonym unter dem Jerry Fels und Kurt Freiler Skulpturen entwarfen. Der aus Deutschland in die USA eingewanderte Schlosser Kurt Freiler lernte den aus New York City stammenden Künstler Jerry Fels in den Vierzigerjahren in Kalifornien kennen. Zunächst stellten beide gemeinsam Modeschmuck her, den sie mit großem Erfolg unter den Pseudonymen Renoir und Matisse verkauften. 1963 gründeten die inzwischen verschwägerten Geschäftspartner das Unternehmen Artisan House.

Fels und Freiler  wollten hochwertige Kunstwerke zu erschwinglichen Preisen anbieten und stellten dazu verschiedene Entwürfe in Serie her. Dabei fungierte Fels als künstlerischer Leiter, während Freiler die technische Direktion übernahm und die Produktion koordinierte. Wie schon zuvor beim Modeschmuck bedienten sich die beiden Unternehmer wiederum eines Pseudonyms und gaben an, die Entwürfe stammten von einem gewissen Curtis Jere oder C. Jeré. Diese Pseudonyme hatten sie einfach aus ihren – leicht verfremdeten – Vornamen zusammensetzt. Kurt Freiler wurde in den USA ohnehin meist als Curtis angeredet, während Jerry Fels seinen Vornamen zum französisch anmutenden Jeré oder Jere abwandelte. Über viele Jahrzehnte gelang es Fels und Freiler, ihr Geheimnis zu bewahren. Erst auf dem Totenbett gab Jerry Fels im Jahr 2007 die wahre Urheberschaft der Artisan House Entwürfe preis. 2013 starb auch Kurt Freiler – im biblischen Alter von 103 Jahren. Die Entwürfe der beiden geschäftstüchtigen Schlitzohren erfreuen sich jedoch weiterhin größter Beliebtheit. In den letzten Jahren fanden sich Skulpturen von Fels und Freiler vielfach als Requisiten in Film- und Fernsehproduktionen wie Men in Black 3, The Dark Knight Rises oder Mad Men.