Irregulär elegant: Shiro Kuramatas „Sofa with Arms“ in einer limitierten Edition von Cappellini
1982 entwarf der für seine Entwürfe preisgekrönte, japanische Designer Shiro Kuramata für die Verkaufsräume und Büros der Modemarke Issey Miyake in Tokio das „Sofa with Arms“. Kuramatas Sofa ist genaugenommen natürlich kein Sofa, sondern ein mit einer tiefen Sitzfläche versehender Sessel. Wurde der abstrakte Sessel in der Standardausführung für Issey Miyake aus verchromten Stahlrohr gefertigt, erscheint er nun mit einer anthrazitfarbenen Lackierung, die mit den vier brillierenden Farben des Samtbezugs ein intensives Verhältnis eingeht. Die Sonderedition, die die typischen Farben der Modemarke Issey Miyake aufnimmt, ist eine Hommage an die langjährige und produktive Zusammenarbeit zwischen dem Modehaus und dem japanischen Ausnahmedesigner.
Der 1934 geborene Shiro Kuramata studierte zuerst Architektur am Polytechnikum in Tokio. Nach dem Studium arbeitete Shiro Kuramata für den Möbelhersteller Teikokukiza, was ihn dazu brachte eine Laufbahn als Möbeldesigner und Innenarchitekt einzuschlagen und ein zweites Studium am Kuwazawa Institut für Design in Tokio aufzunehmen. Die erste Anstellung fand er im Warenhaus Maysuya. Mit der Gründung des eigenen Designbüros 1965 gestalte Shiro Kuramata in den Folgejahren eine Vielzahl von Restaurants und Bars und machte sich mit außergewöhnlichen Möbelentwürfen einen Namen. Die Ausstellung „Möbel in irregulären Formen“ brachte Shiro Kuramata 1970 den internationalen Durchbruch.
Zur Ikone seines Stils wurde vor allem der s-förmig geschwungene Schubladenschrank „Side 1“, den Capellini ab 1977 in sein Sortiment aufnahm. In den 1980er Jahren kam Shiro Kuramata in Kontakt mit Ettore Sottsass und wurde Mitglied der Memphis Gruppe. Unter dem Label der Memphis Gruppe entwarf er unter anderen den Tisch „Kyoto“ aus eingefärbten Zement sowie den Tisch „Sally“ aus Metall und zerbrochenen Glas. 1988 verlegte Kuramata sein Designstudio nach Paris und erwarb das 1926 von dem Architekt Robert Mallet-Stevens entworfene „Hotel Martel”. Mitte der 1980er nimmt Shiro Kuramata die Zusammenarbeit mit dem japanischen Modehaus „Issey Miyake“ auf und gestaltete die Boutiquen in Paris, Tokio und New York. Aus dieser langjährigen Zusammenarbeit ging neben dem „Sofa with Arms“ auch ein Parfumflakon hervor.