Jugendstil-Keramiken von Richard Riemerschmid, Albin Müller und Paul Wyland

Eine wichtige kunstgeschichtliche Epoche war um die Jahrhundertwende der Jugendstil. Dies zeigte sich nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Typographie, Mode oder im Produktdesign. Wichtige Orte des deutschen Jugendstils waren neben München, Karlsruhe oder Nürnberg vor allem Darmstadt und die dortige Künstlerkolonie Mathildenhöhe (warum zählt diese noch nicht zum Weltkulturerbe?). Hierfür entwarfen Architekten und Formgestalter (Designer sagte man noch nicht:) wie Peter Behrens, Joseph Maria Olbrich, Richard Riemerschmid, Hans Christiansen oder Albin Müller zahlreiche Bauten inklusive beispielhafter Inneneinrichtungen als Gesamtkunstwerk. Neben Möbeln zählten dazu natürlich auch künstlerische Gebrauchsgegenstände aus Glas, Porzellan und Keramik.

Gerade in der Keramik fanden viele Jugendstilkünstler ihre Ausdrucksweise. Ob Peter Behrens, Richard Riemerschmid oder Henry van de Velde – fast jeder wichtige Künstler entwarf verschiedenste keramische Gegenstände. Ein Schwerpunkt bildeten dabei Steinzeug-Keramiken, die von Manufakturen wie Reinhold Merkelbach oder Simon Peter Gerz im Westerwald hergestellt wurden.Der Produktionsschwerpunkt war neben Jugendstilvasen die wohl um die Jahrhundertwende recht populären Bierseidel. Einen sehr guten Überblick über die Steinzeug-Keramiken finden Interessierte in dem Standardwerk „Die neue Ära – Jugendstil und Werkbund” von Jürgen Erlebach und Jürgen Schimanski. Heute erfreuen sich die original Keramiken immer noch großer Beliebtheit bei Sammlern.

Die Töpferei Girmscheid führt heute das traditionelle Erbe weiter und produziert verschiedene Editionen der Merkelbach Keramiken von Richard Riemerschmid, Albin Müller und Paul Wyland, von denen wir nun eine kuratierte Auswahl anbieten. Besonders interessant ist dabei der aufwendige Herstellungsprozess: Für das Steinzeug wird eine sogenannte Salzglasur verwendet, die heute wie vor über hundert Jahren in speziellen Öfen gebrannt wird. Bei über 1.200 °Celsius entsteht diese äußerst robuste und widerstandsfähige Glasur. Dazu muss der Ofen mit einer offenen Flamme befeuert werden, beim Erreichen der Höchsttemperatur von 1.220 °Celsius wird reines Kochsalz durch Öffnungen in der Ofendecke geblasen. Die Salzkristalle verdampfen direkt und verbinden sich mit dem Ton. So entsteht auf der Oberfläche eine Schmelze, welche den Steinzeug-Keramiken ein unverwechselbares, charakteristisches Aussehen verleiht. Diese orangenhautähnliche Oberfläche macht jedes Stück unverwechselbar und zum Unikat.

Diese aufwendige Brenntechnik wird heute nur noch von wenigen Töpfereien betrieben. Die Steinzeug-Keramiken der Töpferei Girmscheid sind lebensmittelecht, frei von Zusätzen, und geeignet für Mikrowelle und Spülmaschine.  Weitere Vorteile ist ihre Geschmacksneutralität und Beständigkeit gegenüber Laugen oder Säuren.

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