Making Plopp: Möbel von Zieta Studio

Oskar Zięta, der Gründer und CEO von Zieta Studio, wurde im Jahr 1975 als Sohn eines Schmieds in Polen geboren. Er studierte Architektur an der ETH Zürich, wo er außerdem als Assistent am Lehrstuhl für computergestütztes Entwerfen arbeitete und im Rahmen seiner Doktorarbeit an Techniken zur Stabilisierung von Stahlblechen forschte.

Eine dieser Techniken sollte für sein späteres Werk bestimmend werden: die Freie Innendruck Umformung – kurz: FIDU. Hierzu werden – typischerweise mit einem computergesteuerten Laser – Formen aus Metallblechen ausgeschnitten. Jeweils zwei solcher Formen werden, deckungsgleich übereinander liegend, an ihren Kanten luftdicht miteinander verschweißt, so dass sie anschließend mit Druckluft regelrecht aufgeblasen werden können. Das Verfahren ähnelt dem sogenannten Hydroforming, das etwa zur Herstellung von Fahrradrahmen aus Aluminium mit amorphen Rohrquerschnitten eingesetzt wird. Der Druck ist beim Hydroforming jedoch wesentlich höher und es wird Wasser anstatt Luft eingesetzt. Des Weiteren verzichtet FIDU im Gegensatz zum Hydroforming auf eine Form, die das Werkstück während des Umformungsprozesses umschließt. Auf diese Weise entspricht kein Objekt genau dem Anderen und es entstehen Unikate mit einer charakteristischen Ästhetik, an der sich die Fertigungsmethode – nämlich das Aufblasen – intuitiv ablesen lässt. Die Umformung verleiht den Objekten Plastizität und transformiert biegsame Bleche zu belastbaren Bauteilen.

Im Jahr 2008 entwarf Oskar Zięta sein wohl bekanntestes und erfolgreichstes Produkt: den Hocker Plopp, Das selbstverständlich ebenfalls mittels FIDU gefertigte Möbelstück wurde noch im selben Jahr mit dem Red Dot Design Award und dem German Design Award ausgezeichnet; ein Jahr später folgte der schwedische Forum AID Award. Im Jahr 2010 schließlich, gründete Oskar Zięta das in seiner Heimatstadt Breslau ansässige Unternehmen Zieta Design und begann den Hocker Plopp in Serie zu fertigen.

Jedoch geht der Anspruch des Unternehmens über Entwurf und Fertigung von Möbeln deutlich hinaus. Zieta Studio versteht sich als interdisziplinäre Plattform an der Schnittstelle von Technologie und Design, Architektur und Kunst. So bietet das Unternehmen neben Produkten für den Endverbraucher etwa auch Fertigbauteile sowie modulare Systeme für Innenarchitekten an.

Gleichzeitig nutzt Oskar Zięta sein Know-How auch für künstlerische Anwendungen. So schuf er ebenfalls im Jahr 2010 einen Concept Space für Architonic und die Installation Blow & Roll für das Londoner Victoria & Albert Museum. 2017 entstand im FIDU-Verfahren nach Ziętas Entwurf der Pavillon NAWA auf der Oderinsel Daliowa in seiner Heimatstadt Breslau. Das Gebäude, das zur Revitalisierung seiner Umgebung beitrug, wurde für den renommierten Mies van der Rohe Award der Europäischen Union nominiert. Werke von Zięta befinden sich unter anderem in den Sammlungen der Münchner Pinakothek, des Museums für Gestaltung in Zürich und des Centre Pompidou.

Dabei wird der Entwurf und die Fertigung von Möbeln über die anderen Aktivitäten des Unternehmens nicht vernachlässigt. So ist der mittlerweile bereits zur Designikone avancierte Hocker PLOPP mittlerweile in vier verschiedenen Größen – von der Kindervariante bis zum Barhocker – erhältlich. Darüber hinaus wird der Hocker in Aluminium, Edelstahl oder Kupfer, mit matten oder polierten Oberflächen und mit verschiedenen Farblackierungen angeboten. Auf diese Weise erscheint der dreibeinige Hocker, dessen Sitzfläche mit Griffloch an einen Donut erinnert, in vielen abwechslungsreichen Varianten.

Ein weiteres bemerkenswertes Produkt ist der Stuhl Ultraleggera, dessen Name Bezug nimmt auf Gio Pontis 1957 entworfenen Stuhl Superleggera. Wie sein italienisches Vorbild, ist auch der Stuhl Ultraleggera auf ein möglichst geringes Gewicht hin konzipiert. Es erreicht dieses Ziel durch die Verwendung zweier Seitenteile aus FIDU-geformtem Aluminium, die durch lasergeschnittene Aluminiumlochbleche als Sitzfläche und Rückenlehne zum Stuhl komplettiert werden. Die Sitzfläche weist dabei eine ergonomische Sitzmulde auf. Das ultraleichte Gewicht von lediglich 1.660 g unterbietet Gio Pontis Entwurf um 40 g.

Durch die Verwendung von hochglanzpoliertem Edelstahl können im FIDU-Verfahren gefertigte Objekte spiegelnde Oberflächen aufweisen. Oskar Zięta macht sich diese Möglichkeit für verschiedene Wandobjekte zunutze, die auf traditionelle Wandspiegel anspielen. Die Objekte sind jedoch – insbesondere in den Randbereichen – konvex, so dass sie das Spiegelbild verzerren und als funktionale Spiegel kaum geeignet sind. Vielmehr sind sie als Kunstobjekte zu verstehen. Die Serie Tafla umfasst diverse solcher Objekte in gerundeten (TAFLA O), polygonalen (TAFLA C) und rechteckigen (TAFLA Q) Formen, die sich zu attraktiven Arrangements kombinieren lassen. Die Spiegelobjekte weisen meist die silberglänzende Oberfläche des polierten Edelstahls auf, sind aber auch in farbigen Varianten erhältlich, wobei die verwendeten Lacke die hohe Reflektivität des Untergrunds erhalten.

Passende Artikel
Oskar-Zięta-Plopp-Standard Plopp Standard Stool
von Oskar Zięta
ab € 495,00 *
Sofort lieferbar
 
Oskar-Zięta-rondo-Spiegel Rondo 120 Spiegel
von Oskar Zięta
ab € 2.700,00 *
 
 
Oskar-Zięta-Tafla-Spiegel Tafla C5 Spiegel 55 cm
von Oskar Zięta
ab € 1.200,00 *
Sofort lieferbar
 
Oskar-Zięta-ultraleggera-chair Ultraleggera Stuhl
von Oskar Zięta
€ 1.200,00 *
Sofort lieferbar
 
Oskar-Zięta-Plopp-mini Plopp Mini Stool
von Oskar Zięta
ab € 320,00 *
Sofort lieferbar