Die französischen Einrichtungslegende Andrée Putman gründete 1978 in Paris ein eigenes Unternehmen – Ecart International. Die heutige Kollektion enthält zahlreiche Meisterwerke des französischen Designs des zwanzigsten Jahrhunderts von Entwerfern wie Eileen Gray, Jean-Michel Frank, Pierre Chareau, Michel Dufet, Mariano Fortuny – und natürlich von Andrée Putman.

Besondere Aufmerkamkeit verdienen bei der Ecart Kollektion die französischen Entwerfer Jean-Michel Frank (von dem auch der weiße Schafsfell-Sessel ist) und Pierre Chareau:

Jean-Michel Frank gilt als einer wichtigsten Künstler des Art Deco. Sein Werk wird aber überschattet von seinem tragischen Lebenslauf. Sein Vater begann Selbstmord, nachdem im ersten Weltkrieg die beiden Brüder von Jean-Michel Frank gefallen waren. Seine Mutter musste deshalb in eine Nervenheilanstalt eingeliefert werden, wo sie kurz darauf starb. Jean-Michel Frank floh als Jude (er war auch verwandt mit Anne Frank) und Homosexueller vor den Nationalsozialisten nach New York, wo er sich 1941 wiederum das Leben nahm. „Wie das Fallen eines Vorhangs zwischen der Welt des Lichts und der Welt der Finsternis.” beschrieb Jean Cocteau, mit dem Jean-Michel Frank befreundet war, über seinen Tod.

Pierre Chareau wirkte als Architekt; Maler und Entwerfer. Als sein wichtigstes Werk (und eine der wichtigsten Bauten der Moderne) gilt das 1931 Wohnhaus Maison de Verre in Paris. Dabei nutzte er ein schon vorhandenes, historisches Stadthaus für den Anbau einer Praxis mit transparenten Glasbausteinen, auch die eklektizistische Inneneinrichtung setzte damals Maßstäbe.

Auch gesellschaftspolitisch war Pierre Chareau sehr aktiv, so war er Mitbegründer der französischen Avantgarde-Gruppen Congrès International d’Architecture Moderne (CIAM) und Union des Artistes Modernes (UAM), zu denen auch Le Corbusier und Charlotte Perriand gehörten. Ende der 1930er Jahre wanderte Chareau in die USA aus und lebte dort bis zu seinem Tod in East Hampton.