Stolpersteinlegung für Emma Heymann und Margarete Heymann-Loebenstein

Geboren 1899 in Köln, studierte Margarete Heymann-Loebenstein an der Kunstgewerbeschule in Köln und am Bauhaus in Weimar. Zusammen mit ihrem Mann gründete sie um 1923 die sehr erfolgreiche Keramikmanufaktur „Hael Werkstätten" in der Nähe von Berlin. Ihre teilweise expressionistischen Keramiken wurden weltweit vertrieben, Margarete Heymann-Loebenstein gilt heute als Inbegriff einer modernen Frau der 1920er Jahre der Weimarer Republik.

Allerdings wurde ihr Lebensweg von zahlreichen Tragödien begleitet: 1928 kam ihr Mann bei einem Autounfall ums Leben, Margarete Heymann-Loebenstein musste nun den Betrieb, in dem bis zu 120 Mitarbeiter arbeiteten, alleine durch die Wirtschaftskrise steuern. Anfang der 1930er Jahre wurde sie von Mitarbeitern als jüdische Frau diffamiert und musste vor der drohenden Verhaftung durch die Nationalsozialisten nach Bornholm fliehen. 1933 starb ihr Sohn bei einem Haushaltsunfall und sie wurde erneut von den Nationalsozialisten verhört und verhaftet. Unter dem politischen und wirtschaftlichen Druck musste sie 1934 ihren Betrieb an den NS-Funktionär Heinrich Schild verkaufen, welcher dort zusammen mit der Keramikerin Hedwig Bollhagen die „HB-Werkstätten für Keramik“ gründete. Über den gezahlten Kaufpreis von nur 45.000 Reichsmark wird seitdem immer wieder diskutiert. Ein Jahr später wurden Heymann-Loebensteins Keramiken von den Nazis als entartet und minderwertig diffamiert. 1936 emigrierte Margarete Heymann-Loebenstein dann nach Großbritannien, wo sie erneut heiratete und den Namen Grete Marks annahm. Sie arbeitete weiterhin als Malerin und Keramikerin – konnte aber an ihren großen Erfolg im Deutschland der 1920er Jahre nicht mehr anknüpfen.

Am 11. September um 9.00 Uhr morgens legt nun der Künstler Gunter Demnig, Initiator und Erfinder der Stolpersteine, in der Kinkelstraße 9 in Köln-Lindenthal je einen Stolperstein für Margarete Heymann-Loebenstein und ihre Mutter Emma Heymann, die 1943 im Konzentrationslager Sobibor ermordet wurde. Zu dem Anlass wird Frances Marks, die Tochter von Margarete Heymann-Loebenstein, aus Großbritannien anreisen. Beteiligen wird sich auch Dr. Romana Rebbelmund, Kuratorin für Design am MAKK (Museum für Angewandte Kunst in Köln). Im Rahmen des hundertjährigen Bauhaus-Jubiläums 2019 wird das MAKK nämlich eine umfangreiche Ausstellung zum Werk von Margarete Heymann-Loebenstein und ihrer Cousine, der Bildhauerin und Bühnenbildnerin Marianne Ahlfeld-Heymann, zeigen.

Über Ihre Teilnahme würden wir uns sehr freuen. Für Rückfragen steht Ihnen Markanto-Geschäftsführer Sven Vorderstase als Pate des Stolpersteins von Margarete Heymann-Loebenstein gerne zur Verfügung.