Auferstanden zu altem Glanz: Stilnovo

Der 1946 von Bruno Gatta gegründete Leuchtenhersteller Stilnovo hob sich von Beginn an durch anspruchsvolles Design von der Konkurrenz ab. So nahm das Unternehmen bereits 1947 erstmals an der Mailänder Triennale teil. Nachdem 1949 auch Brunos Bruder Paolo Gatta in die Firmenleitung eintrat, markierten die 1950er Jahre eine erste Blütezeit für Stilnovo. Das Unternehmen bediente die Aufbruchsstimmung und den Optimismus dieser Dekade mit eleganten Entwürfen im Stil des Mid Century Modern. Diese stammten vielfach von dem Designer Gaetano Sciolari, oder es handelte sich um Werksentwürfe, an denen Bruno Gatta selbst mitwirkte.

Legendäre Stilnovo-Leuchten dieser Periode sind etwa der Kronleuchter Sputnik, mit seinen schlanken, kegelförmigen Lampenschirmen in verschiedenen Farben, oder die Serie Megafono, deren charakteristischer – dem namensgebenden Megaphon ähnelnder – Lampenschirm sich aus zwei unterschiedlich großen, mit den Spitzen gegeneinander gerichteten Kegeln zusammensetzt, die von einer zylindrischen Fassung gehalten werden.

Gegen Ende des Jahrzehnts arbeitete Stilnovo vermehrt mit Vertretern progressiver Designkonzepte zusammen. So stellte das Unternehmen die Pendelleuchte Saliscendi nach Entwurf der Gebrüder Castiglioni her. Diese Leuchte diente ursprünglich zur Ausstattung des ebenfalls von den Castiglionis entworfenen Neubaus der Mailänder Handelskammer. In der Folge entwarfen zahlreiche namhafte Vertreter der Strömungen Radical Design und Anti-Design Leuchten für Stilnovo. Darunter waren etwa Joe Colombo (Abbildung oben die Minitopo), Gae Aulenti, Cini Boeri, Ettore Sottsass und das Trio De Pas, D’Urbino, Lomazzi. 1972 war Stilnovo in der legendären Ausstellung „Italy: The New Domestic Landscape” im New Yorker Museum of Modern Art vertreten. Die Schau präsentierte insbesondere Entwürfe des Radical Design, prägte aber auch darüber hinaus die international anerkannte Sonderrolle des italienischen Designs, eines Begriffs, der heute fast wie ein Markenname funktioniert.

Exemplarisch für diese Zeit sind Leuchten wie die 1965 von Luigi Gorgoni entworfene Buonanotte mit ihrem kugelförmigen Körper, deren Lichtabstrahlung sich durch zwei um die Kugel rotierbare Blenden anpassen lässt. Die 1977 von Ettore Sottsass entworfene Tischleuchte Valigia – italienisch für Koffer –  lässt schon deutlich ironische Züge erkennen, wie sie einige Jahre später für die Gruppe Memphis typisch werden sollten: zwei rote, aus Stahlrohr gefertigte Bögen formen – auf wülstigen Basen ruhend – zwei Bögen, die durch einen schwarzen Lampenschirm arkadenartig verbunden sind. Ein weiteres neckisches Detail bildet ein roter Henkel, der dazu einlädt, die Leuchte wie einen Aktenkoffer zu tragen. Die 1978 von Jonathan De Pas, Donato D’Urbino und Paolo Lomazzi entworfene Leuchte Fante, verzaubert mit ihrer anthropomorphen Anmutung: Auf einer kegelförmigen Basis ist ein kugelförmiges Leuchtmittel montiert. Die Ergänzung eines lose aufliegenden Reflektors, der an eine Hutkrempe erinnert, verleiht der gesamten Leuchte die Anmutung eines kleinen Männleins.

Nachdem Stilnovo im Jahr 1988 seinen Betrieb eingestellt hat, ist die Marke nun unter dem Dach der Linea Light Group, einem führenden Anbieter von LED-Leuchten, etwa als Straßenlaternen – wieder auferstanden. Im Sortiment von Stilnovo finden sich viele der ikonischen Entwürfe aus der Vergangenheit, die Sie nun natürlich auch bei Markanto erhalten.

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