Das Gio-Ponti-Komplettpaket vom Taschen Verlag: Bildband in limitierter Auflage mit Beistelltisch und Art Prints

Im Englischen hat sich für hochwertige und großformatige Bildbände der Begriff  „Coffee Table Book“ etabliert. Schließlich liegen sie meist dekorativ auf einem Beistelltisch und laden dazu ein, gelegentlich darin zu blättern. Der für Bücher dieser Art bekannte Taschen Verlag ist dazu übergegangen, bei besonders exklusiven Veröffentlichungen, den Tisch gleich mitzuliefern. Diese Tradition begründete der Kölner Verlag mit dem im Jahr 1999 vorgestellten Bildband „Sumo“ des Photographen Helmut Newton. Das aufgrund seiner enormen Ausmaße benannte Buch, brachte mit knapp 500 Seiten und einem Format von 50 x 70 cm rund 35 kg auf die Waage. Der auf 10.000 Exemplare limitierte Bildband wurde mit einem maßgeschneiderten Pult nach Entwurf von Philippe Starck ausgeliefert und war bei einem Einzelpreis von 1.500 US-Dollar innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Heute werden Exemplare dieses Buchs für 20.000 Euro gehandelt. Ein Exemplar, das von achtzig der im Bildband portraitierten Prominenten signiert ist, brachte es bei einer Auktion im Jahr 2000 sogar auf einen Preis von 620.000 DM. Damit ist Sumo nicht nur das größte und schwerste, sondern auch das teuerste im 20. Jahrhundert produzierte Buch.

Der 1891 in Mailand geborene Gio Ponti ist einer der wichtigsten Architekten und Designer des zwanzigsten Jahrhunderts und die zentrale Figur der italienischen Moderne. Zu seinen bekanntesten Werken zählen der superleichte Stuhl Superleggera für Cassina, die von La Pavoni hergestellte Espressomaschine La Cornuta und das 1958 fertiggestellte Pirelli-Hochhaus in Mailand, das er gemeinsam mit dem Bauingenieur Pier Luigi Nervi entwarf. Doch als wäre dieses Werk nicht schon vielseitig genug, war der umtriebige Lombarde außerdem jahrzehntelang Herausgeber der gemeinsam mit Gianni Mazzocchi gegründeten Zeitschrift Domus, einer bis heute tonangebenden Veröffentlichung in Sachen Architektur und Design und lehrte von 1936 bis 1961 als Professor am Politecnico di Milano.

Für den nun erschienenen umfangreichen Bildband mit 572 Seiten im Format 36 x 36 cm, hat der Taschen Verlag mit dem Gio-Ponti-Archiv zusammengearbeitet – einer dem Nachlass von Gio Ponti verpflichteten Organisation mit Sitz in dessen Heimatstadt Mailand. Das Archiv wurde 1996 von Pontis Enkel Savatore Licitra (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Tenor) gegründet, der es bis heute leitet. Es hat seinen Sitz in der Casa Ponti, einem Haus in der Via Dezza, das Gio Ponti 1926 gemeinsam mit Emilio Lancia entwarf und das exemplarisch für die von ihm vertretene Architekturauffassung steht. Es diente Ponti bis zu seinem Tod als Arbeitsort und Wohnhaus und ist weiterhin im Besitz der Familie.

Das in brillanter Qualität gedruckte Buch zeigt umfangreiches Bildmaterial, das teilweise bislang unveröffentlicht war. Darunter finden sich Entwurfszeichnungen, neue und alte Photographien von Pontis Werken und auch private Schnappschüsse. In der auf tausend Exemplare limitierten Art Edition erscheint der Bildband als Paket gemeinsam mit vier Kunstdrucken, dem Arlecchino Coffee Table und einem von Salvatore Licitra signierten Zertifikat. Die vier Kunstdrucke zeigen Entwürfe Pontis für die Interieurs der Passagierschiffe Conte Grande und Conte Biancamano, die in den 1950er Jahren von der Reederei Finmare im Transatlantikverkehr eingesetzt wurden.

Den Arlecchino Coffee Table entwarf Gio Ponti ursprünglich im Jahr 1954 als Einrichtungsgegenstand für die Villa Planchart in Caracas. Die Bauherren, das Ehepaar Anala und Armando Planchart, beauftragte Ponti nicht nur mit dem Entwurf, sondern gleich auch mit der Einrichtung der Villa, die von ihrem Standort auf einem Hügel aus einen atemberaubenden Blick über die venezolanische Hauptstadt bietet. Zentrales Element des nun von Molteni eigens für die Buchveröffentlichung hergestellten Beistelltischs, ist ein quadratisches Metallgitter, das sich rasterartig in neun Felder gliedert und als Auflagefläche für eine gläserne Tischplatte dient. Das Gitter weist eine Höhe von mehreren Zentimetern auf, was für die optische Wirkung des Tischs entscheidend ist. Es ist überwiegend in weißer Farbe lackiert, jedoch sind einige Innenflächen des Rasters in blauer oder gelber Farbe gehalten. So tritt der Tisch – abhängig von Augenhöhe und Blickrichtung des Betrachters – jeweils anders in Erscheinung und erinnert an die Ästhetik der Gemälde von Piet Mondrian. Diese verspielte und farbenfrohe Gestaltung erklärt auch den Namen des Tischs: „Arlecchino“ ist das italienische Wort für „Harlekin“. Kontrastiert wird der plakative Charakter des Metallgitters von vier eleganten Holzbeinen, die sich nach unten elegant verjüngen. Sie sind am Gitter befestigt, befinden sich jedoch nicht an den Eckpunkten des Tischs, sondern außermittig an den vier Seiten. Dort sind sie jeweils in der Mitte eines der äußeren Rasterfelder positioniert, und lockern das Erscheinungsbild des Tischs durch diese ungewöhnliche Konfiguration zusätzlich auf. Basierend auf der gleichen Konstruktionsweise entwarf Gio Ponti ungefähr zur selben Zeit auch den Couchtisch D.551.1. Dieser unterscheidet sich durch seine kreisrunde Grundrissfigur und eine andere Farbgebung des Metallgitters, und ist ebenfalls von Molteni erhältlich.

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