Arrivederci Maestro! Zum Tod von Alessandro Mendini

1931 in Mailand geboren, studierte Alessandro Mendini am dortigen Polytechnikum Architektur. Das Studium schloss er im Jahr 1959 ab. In den 1970er Jahren zählte Mendini zu den prominentesten Vertretern des Radical Design, einer postmodernen Strömung in Italien. 1973 war er Gründungsmitglied der Gruppe Global Tools, 1979 gründete er gemeinsam mit Michele De Lucchi und Ettore Sottsass das Studio Alchimia.

Seit dieser Zeit arbeitete er als Designer für Unternehmen wie Zanotta, Venini, Bisazza, Cartier oder Swarovski. Für Swatch entwarf er 1992 das Modell Lots of Dots, das heute ein gesuchtes Sammlerstück ist. Alessi stellt bis heute seinen Korkenzieher Anna G. her, der mit einem verspielten, anthropomorphen Design schnell zum Klassiker wurde. Sein wohl bedeutendster Möbelentwurf ist der 1978 für das Studio Alchimia entworfene Sessel Proust – eine ironische Verfremdung eines klassischen Louis-Seize-Möbels. Der Sessel findet sich heute in den Dauerausstellungen mehrerer bedeutender Museen, wie etwa dem Triennale Design Museum in Mailand.

Auch als Architekt führte Alessandro Mendini bedeutende Aufträge aus. So entwarf er gemeinsam mit Michele De Lucchi, Philippe Starck und dem Wiener Architekturbüro Coop Himmelb(l)au das Groninger Museum in der gleichnamigen Stadt in den Niederlanden. Für Alessi entwarf er mehrere Fabrikgebäude sowie ein Museum am Stammsitz im piemontsischen Omegna. In der Lörracher Innenstadt findet sich mit der Galleria Mendini ein Wohn- und Geschäftshaus nach einem Entwurf des Lombarden. Mit der Umstrukturierung des Maghetti-Viertels in Lugano wurde Mendini auch als Stadtplaner aktiv. In Neapel wurden drei U-Bahnstationen unter seiner Leitung restauriert. 2009 wurde nach seinen Entwürfen ein Ausstellungsgebäude im südkoreanischen Incheon als Dependance der Mailänder Triennale fertiggestellt.

Darüber hinaus machte sich Alessandro Mendini als Autor architekturtheoretischer Bücher einen Namen und fungierte als Herausgeber mehrerer Fachzeitschriften. So leitete er von 1970 bis 1976 die Zeitschrift Casabella, gründete 1977 die Zeitschrift Modo und übernahm 1979 die Herausgeberschaft der von Gio Ponti begründeten Architekturzeitschrift Domus.

Für seine Tätigkeit als Designer wurde Mendini zweimal mit dem renommierten Designpreis Compasso d’Oro ausgezeichnet. Frankreich ehrte ihn als Ritter des Ordre des Arts et des Lettres und seine Alma Mater, die Polytechnische Universität von Mailand, verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Alessandro Mendini starb im Alter von 87 Jahren in seiner Heimatstadt Mailand.

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