Ikone im Silberkleid: Wilhelm Wagenfelds Tischleuchte in der Bauhaus Edition 2019
Zum hundertjährigen Jubiläum der Bauhausgründung präsentiert Tecnolumen eine exklusive Sonderedition der Bauhaus-Leuchte WA24 von Wilhelm Wagenfeld, bei der die Metallteile versilbert sind. Hierzu wird über die ebenfalls weiterhin verwendete Nickelbeschichtung galvanisch eine sogenannte 90er Versilberung aufgebracht. Diese Bezeichnung, die sich daraus herleitet, dass beim Versilbern von zwölf Gabeln und Löffeln insgesamt 90 Gramm Silber verwendet werden, gibt Auskunft über die Dicke der Silberschicht, die bei 90er Versilberungen bei rund 35 Mikrometern liegt. Die Silber Edition ist auf 999 Exemplare limitiert und unter dem Sockel mit einer entsprechenden Inschrift, sowie einer Nummerierung versehen.
In unserem Onlineshop wird diese exklusive, versilberte Edition der Tischleuchte WA24 auf Wunsch von Tecnolumen nicht angeboten. Sie kann aber gerne ab Februar 2019 im Markanto Depot begutachtet und erworben werden, der Listenpreis der nummerierten Edition beträgt EURO 990,00. Anfragen senden Sie bitte an info@markanto.de
Über die Bauhaus-Lampe von Wilhelm Wagenfeld
Der 1900 in Bremen geborene Wilhelm Wagenfeld zählt zu den prägenden Designern im zwanzigsten Jahrhundert und zu den bekanntesten Vertretern des Bauhaus-Stils. Ab 1914 absolvierte er bei der Silberschmiede Koch & Bergfeld eine Lehre zum Industriezeichner, besuchte außerdem die Staatliche Bremer Kunstgewerbeschule sowie die Hanauer Zeichenakademie und verbrachte einige Monate in der Künstlerkolonie Worpswede. Ab 1923 studierte Wagenfeld am Bauhaus und besuchte dort die Metallwerkstatt unter Leitung von László Moholy-Nagy. Im Jahr 1925 legte er seine Gesellenprüfung als Silberschmied und Ziseleur ab. Als das Bauhaus im selben Jahr nach Dessau zog, folgte er nicht, sondern wurde Assistent an der neu gegründeten Staatlichen Bauhochschule Weimar, wo er ab 1928 bis zur Schließung der Schule im Jahr 1930 die Metallwerkstatt leitete. Ab 1926 war Wagenfeld Mitglied des Deutschen Werkbunds, von 1931 bis 1935 lehrte er als Professor an der Staatlichen Kunstschule in Berlin. Nach dem Krieg wirkte er von 1947 bis 1949 an der Hochschule für bildende Künste Berlin erneut als Professor, bevor er nach Stuttgart zog, wo er sich ganz der Entwurfsarbeit widmete. Neben seinen Metallentwürfen, die am Bauhaus und an der Staatlichen Bauhochschule Weimar entstanden, ist Wagenfeld bekannt für seine Entwürfe für die Jenaer Glaswerke Schott, die in den 1930er Jahren entstanden, und für Unternehmen wie WMF, Rosenthal oder Braun in der Nachkriegszeit.
Angesichts des umfangreichen Werks von Wilhelm Wagenfeld, ist es bemerkenswert, dass sein bekanntester Entwurf am Anfang seiner Karriere entstand. Die Tischleuchte WA 24 entstand 1924 am Bauhaus als Ergebnis einer von László Moholy-Nagy gestellten Aufgabe. Die Leuchte zeichnet sich durch eine klare, wie selbstverständlich erscheinende, Form aus, die sich aus einfachen geometrischen Körpern zusammensetzt. Die Leuchte ruht auf einem flachen zylindrischen Sockel, der durch drei Füßchen so erhöht ist, dass darunter eine Schattenfuge entsteht. Mittig entwächst dem Sockel ein zylindrischer Schaft, der in einer Fassung für ein Leuchtmittel endet. Auf einem umlaufenden Ring ruht ein Lampenschirm aus Opalglas in Form einer beschnittenen Kugel, der für ein angenehm weiches Licht sorgt. Ein Zugschalter, der mit einem Kügelchen versehen ist, lockert als zusätzliches Detail das ansonsten strenge Erscheinungsbild der Leuchte auf. Mit Ausnahme der elektrischen Kabel, der Zugkordel und des Lampenschirms, ist die Leuchte weitgehend aus Metall gefertigt.
Wilhelm Wagenfeld legte beim Entwurf – den Bauhausprinzipien entsprechend – großen Wert auf die uneingeschränkte Funktionalität der Leuchte und auf eine gute Eignung zur industriellen Fertigung. Während der erste Anspruch hervorragend erfüllt wird, erforderte die Herstellung stets große Anteile von Handarbeit. Auch die Exemplare, die Tecnolumen seit 1980 in lizensierter Edition anbietet, entstehen weitgehend in Handarbeit. Neben Funktionalität und Fertigungsfreundlichkeit durfte natürlich auch ästhetische Qualität nicht vernachlässigt werden. Wagenfeld legte besonderen Wert darauf, dass die Leuchte auch dann gut aussieht, wenn sie nicht leuchtet: „Eine Lampe soll, wenn sie ausgeschaltet ist, nicht herumstehen, wie ein scheußlicher Ofen im Sommer.“