Lehni, Schweiz

Seit 1922 steht der Schweizer Möbelhersteller Lehni für hochwertiges Möbeldesign aus Aluminium und Metall – gefertigt in der eigenen Manufaktur in Dübendorf. Die Marke verbindet präzises Handwerk mit zeitloser Ästhetik und ist besonders für ihre enge Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern bekannt. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden exklusive Werke wie das „Wellrelief“ von Max Bill oder Skulpturen des Minimal-Art-Pioniers Sol LeWitt. Ein besonderes Highlight im Sortiment sind die 15 ikonischen Möbelstücke von Donald Judd, die 1984 entworfen wurden und bis heute in sorgfältiger Handarbeit  als Sammleredition produziert werden (Preise gerne auf Anfrage).

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Lehni-reagl-beispiel-1
Lehni Regal (Beispiel 1)
von Andreas Christen
€ 1.670,00
 
 
Lehni-reagl-beispiel-2
Lehni Regal (Beispiel 2)
von Andreas Christen
€ 995,00
 
 

Lehni: über 100 Jahre Firmengeschichte

Die Geschichte von Lehni beginnt im Jahr 1922, als Rudolf Lehni senior in Zürich eine Bauspenglerei gründet – in unmittelbarer Nähe des Kunst- und Schauspielhauses. Schon früh zeigt sich die besondere Offenheit des Unternehmens gegenüber Kunst und Kultur: Bereits 1932 lässt der Bauhaus-Schüler Max Bill sein heute ikonisches „Wellrelief“ bei Lehni fertigen. Diese frühe Zusammenarbeit mit einem der bedeutendsten Vertreter der konkreten Kunst markiert den Beginn einer langen Tradition der Kooperation mit Künstlern und Architekten. In den 1950er Jahren übernimmt Rudolf Lehni Junior die Leitung des Betriebs. Unter seiner Führung entwickelt sich Lehni zu einem gefragten Partner für anspruchsvolle Metallarbeiten im Bauwesen. Parallel dazu unterrichtet er Materialkunde und Metallverarbeitung an der Kunstgewerbeschule Zürich – ein Umfeld, das ihn zunehmend mit dem Industrial Design in Berührung bringt. Ein entscheidender Wendepunkt in der Firmengeschichte ist das Jahr 1964: Für die schweizerische Landesausstellung in Lausanne entwirft der Zürcher Designer Andreas Christen ein minimalistisches Aluminium-Regal, das von Lehni gefertigt wird. Das Regal überzeugt durch seine klare Formensprache, hohe Funktionalität und die innovative Verwendung von Aluminium. Es wird zum Grundstein der Lehni-Möbelkollektion und ist bis heute ein Designklassiker.

Im Jahr 1975 bezieht Lehni das von dem renommierten Architekten Ernst Gisel entworfenes Firmengebäude in Dübendorf. Dieser Umzug markiert nicht nur einen räumlichen, sondern auch einen symbolischen Schritt: Er steht für die konsequente Weiterentwicklung vom traditionellen Handwerksbetrieb hin zur modernen Designmanufaktur. Die neue Umgebung bietet Raum für gestalterische Experimente, technische Innovationen und die Vertiefung der Zusammenarbeit mit der Kunstwelt – ein Aspekt, der in den folgenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnt. Nach dem plötzlichen Tod von Rudolf Lehni Junior im Jahr 1981 übernimmt seine Frau, die Fotografin Doris Lehni-Quarella, die Leitung des Unternehmens. Mit großer Entschlossenheit und einem feinen Gespür für Gestaltung führt sie das Werk ihres Mannes fort und prägt Lehni in einer entscheidenden Phase seiner Entwicklung. Unter ihrer Führung wird das Unternehmen nicht nur als Hersteller hochwertiger Metallmöbel weiter etabliert, sondern auch als verlässlicher Partner für Künstlerinnen und Künstler. Besonders die enge Zusammenarbeit mit Sol LeWitt und Donald Judd fällt in diese Zeit – Kooperationen, die Lehni international als Schnittstelle zwischen Kunst und Design positionieren. Die wohl bedeutendste dieser Partnerschaften beginnt im Jahr 1984, als der amerikanische Künstler Donald Judd, Hauptvertreter der Minimal Art, in der Zürcher Galerie von Annemarie Verna ein Lehni-Regal entdeckt. Die präzise Verarbeitung und das klare Konstruktionsprinzip beeindrucken ihn so sehr, dass er den Kontakt zu Lehni sucht. Noch im selben Jahr reist Judd nach Dübendorf, wo ihm Doris Lehni-Quarella einen Arbeitsplatz in der Werkstatt einrichtet. Gemeinsam mit dem Werkstattchef Willi Bühler entwickelt Judd vor Ort eine Serie von Möbeln, die formal an seine skulpturalen Arbeiten anknüpfen – reduziert, funktional, farbig und kompromisslos in der Ausführung. Aus dieser intensiven Zusammenarbeit entsteht eine Kollektion von 15 Möbelstücken, darunter Stühle, Tische, Regale und Bänke – alle aus pulverbeschichtetem Aluminium in 15 Farben. Jedes Stück wird bis heute in Handarbeit bei Lehni gefertigt, exakt nach Judds Vorgaben. „Das handwerkliche Niveau ist sehr hoch, was eine Seltenheit ist“, sagte Judd selbst über die Zusammenarbeit. Die Möbel sind nicht nur funktionale Objekte, sondern auch künstlerische Manifestationen – Ausdruck eines radikalen Gestaltungswillens, der Form, Farbe und Funktion in Einklang bringt. Heute ist Lehni weltweit der einzige Hersteller, der autorisiert ist, die Judd-Möbelkollektion in Metall zu produzieren – in enger Kooperation mit der Judd Foundation.

Seit 1998 liegt die Leitung des Unternehmens in den Händen von Antonio Monaci, der seit 2022 gemeinsam mit Benedetta Agostini die Geschicke von Lehni lenkt. Heute steht das Unternehmen für 100% Swiss Made, eine konsequent nachhaltige Produktion und eine klare gestalterische Haltung: radikal durchdacht, funktional, langlebig und zeitlos schön.