Inspiriert von der japanischen Origami-Technik
Der Papierschirm sollte das helle Licht der Flamme besser streuen, das Papier musste aber gleichzeitig ausreichenden Abstand vom heißen Glas um die Flamme halten. Für die Gestaltung des Papierschirms diente Peder Vilhelm Jensen Klint die japanische Origami-Technik als Anregung. Die von ihm so entwickelte Falttechnik wurde dann zum Hobby der Familie Klint. Die gesamte Familie, einschließlich der Söhne Tage und Kaare Klint, tüftelten jahrelang an immer ausgeklügelteren Leuchtenschirmen. Die künstlerische Kreativität und der Erfindungsreichtum der Familie legten dann den Grundstein für das Beleuchtungsunternehmen. 1943 gründete dann Tage Klint das Unternehmen LE KLINT, sein damals bereits recht bekannter Bruder Kaare Klint entwarf das Firmenlogo, die erste Einrichtung des Ladenlokals in Kopenhagen und entwarf auch einige Leuchten, wie die berühmte Kip-Lampe Modell 306. Um das Tagesgeschäft der Firma kümmerte sich Lise Le Charlotte Klint, Tage Klints Tochter.

Das Ladenlokal von Le Klint in Kopenhagen
1951 erkrankte Tage Klint und sein Sohn Jan Klint, der in den USA lebte, wurde in die Heimat gerufen. Zwei Jahre später starb Tage Klint, und Jan Klint übernahm die Geschäftsführung. Er rationalisierte nicht nur die Herstellung, sondern legte auch die Grundlage für den Export der Leuchten. Durch diese erfolgreiche Expansion konnte die Firma aus gemieteten Räumlichkeiten im Hafen von Odense in seine eigene Produktionsstätte am Egestubben in Odense ziehen, wo das Unternehmen auch heute noch die Leuchten herstellt. In den 1960er Jahren begann Le Klint auch Kunststoff als Material für die Schirme einzusetzen, was völlig neue Formen und Falttechniken erlaubte. Diese Entwürfe unterschieden sich daher deutlich von früheren Leuchten und zeigten ein moderneres Gesicht. So entwarf 1964 der Architekt Andreas Hansen das Modell 153, welches sich mit ihren vielen Facetten und scharfen Zickzackfalten von den früheren Modellen abgrenzte. Die Leuchte 153 ist auch heute noch eine der am schwierigsten zu faltenden Le Klint-Modelle und erfordert sehr viel Präzision.
Bahnbrechende Falttechnik
Mitte der 1960er Jahre ging der damals 20jährige Student Poul Christiansen regelmäßig auf seinem Weg zur Kunstakademie am Le Klint Ladenlokal vorbei. Beim Blick in die Schaufenster träumte er davon, eine Leuchte zu entwerfen, die neben den großen Namen der Architektur hängen könnte. Christiansen begann in seiner Freizeit mit dem Falten, um Le Klint so eine neue und andersartige Leuchte präsentieren zu können. Indem er Kurven statt gerader Linien faltete, konnte Christiansen so unglaubliche Formen schaffen. Als seine Ideen ausreichend Gestalt angenommen hatten, traute er sich in das Geschäft rein und stellte sie dem damaligen Verkaufsleiter Allan Bock vor. Es war der Beginn einer lebenslangen Zusammenarbeit zwischen Poul Christiansen und Le Klint.

Psychodelische Falttechniken der 1960er Jahre
Königlicher Hoflieferant
Über die Jahrzehnte hatte Le Klint bereits viele Leuchten an den dänischen Hof geliefert, wo sie auch heute noch Verwendung finden. Auch auf der dänischen Königsyacht „Dannebrog“, dem königlichen Salonwagen und den Empfangshallen im Flughafen Kopenhagen wird seit Jahren zur Beleuchtung Le Klint Lichtlösungen eingesetzt. Am 9. Juni 1980 besuchte Königin Margrethe erstmalig die Leuchtenmanufaktur Le Klint in Odense, und 20 Jahre später am 15. April 2003 erfolgte dann die Ernennung zum Königlichen Hoflieferanten,